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Herzlich willkommen im Römermuseum Kastell Boiotro.

Tatsächlich ist es nur eine von insgesamt fünf Festungsanlagen, die sich während der Besatzung durch die Römer in Passau befanden. Es ersetzte das Kastell Boiodurum, über das Sie später mehr erfahren. Auf der Landzunge zwischen Donau und Inn lag ein Kastell mit fünf Wehrgräben, das aus einem Kleinkastell hervorging. Ein weiteres Kastell wird auf dem Domberg vermutet. Zeitgleich mit dem Kastell Boiotro existierte gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. die Festungsstadt Batavis, von der sich der Name „Passau“ später ableitete. Aber warum gab es auf beiden Seiten des Inn Kastelle? Unter der römischen Herrschaft bildete dieser Fluss die Grenze zwischen den beiden römischen Provinzen Rätien und Noricum. Das Kastell Boiotro, dessen Fundamente hier im Museum zu sehen sind, lag auf der norischen und die Festungsstadt Batavis auf der rätischen Seite des Inn.

 

Die Grundmauern des Kastells Boiotro wurden 1974 bei Baggerarbeiten entdeckt. Sogleich beschloss man, das antike Mauerwerk zu erhalten. 1986 wurde das mittelalterliche Haus, unter dem sich ein Teil der Fundamente befand, als Römermuseum eröffnet. 2010 wurde es erweitert und 2013 vollkommen neu gestaltet. Beginnen Sie Ihren Rundgang über die vier Ebenen des Museums am besten im Untergeschoss. Dort werden Wirtschaft und Handel des frühen Passau erläutert. Weitere Themen sind der römische Grabkult und natürlich das Kastell Boiotro selbst.

 

Hier auf der zweiten Ebene, dem Eingangsbereich, wird ein Film gezeigt, der das römische Passau anschaulich darstellt. Danach geht es weiter auf der dritten Ebene, einem Zwischengeschoss. Dort wird das römische Erbe erklärt und ein Römerquiz garantiert unterhaltsame Abwechslung. Im Obergeschoß folgt ein Überblick über das römische Passau von 50 bis 280 n. Chr. Zum Schluss kehren Sie hier auf die zweite Ebene zurück, wo in den weiteren Räumen Funde der Spätantike ausgestellt sind.