Vortrag von Daniel Otto “Momotarô: Göttlicher Krieger des Meeres” (Momotarô: Umi no shinpei, 1945) - Produktion, Untergang und Auferstehung des ersten Spielfilm-Anime Foto Copyright: © Shochiku Co. Ltd. „Momotaro: Umi no shinpei“ von Seo Mitsuyo ist der erste abendfüllende japanische Animationsfilm, der noch während des II. Weltkriegs 1945 in die Kinos kam. Der Pfirsichjunge Momotaro, berühmter japanischer Märchenheld, wird darin als moderner Militärführer interpretiert, der mit Hilfe seiner Armee von Tieren die südpazifischen Länder von den Feinden Japans befreit. Die Qualität des Films hat Generationen von Animekünstlern, u.a. Tezuka Osamu, nachhaltig beeinflusst und ist bis heute ein Meilenstein in der Anime Filmgeschichte. Nach Ende des Krieges galt der Film lange Zeit als verschollen, zerstört oder absichtlich unter Verschluss gehalten, bis er 1983 in einem Lagerhaus wiederentdeckt wurde. Erst 2016 gelang eine digitale Restauration und der Film kam im Rahmen des Cannes Filmfestivals zur Welturaufführung. Daniel Otto, Filmhistoriker und Anime Experte auf dessen Initiative die Restauration zurückgeht, gibt in seinem Vortrag Einblicke in die Umstände der Produktion, Rezeption und Wiederentdeckung des Films, begleitet von visuellen Eindrücken. Daniel Otto, geb. 1966 in Berlin/West. Studium der Wirtschaftswissenschaft in Bochum, Diplomarbeit über »Filmwirtschaft und schwerindustrielle Unternehmensstrategie in der Weimarer Republik«. Stationen des beruflichen Werdegangs u.a. Leiter des Spielfilmeinkaufs bei KirchMedia, Aufbau des T-Online VoD Portals, Spielfilmeinkauf bei Premiere Fernsehen, Programmeinkauf und –planung der Sony Sender ANIMAX und AXN, seit 2012 Leiter des Programmeinkaufs Anime und Film bei AV Visionen GmbH. Vorträge und Veröffentlichungen u.a. zu Hugo Stinnes und Film in den 20er Jahren, der Gleichschaltung der deutschen Filmindustrie im Dritten Reich und zu deutsch-spanischen Mehrsprachenproduktionen unter Hitler und Franco in den 30er Jahren. Lebt mit seiner Familie in Berlin.
19. Jun 2019 - 18:00
Luisenstrasse 39, 1. Stock
Berlin
10117
Germany

Current event for "Mori-Ōgai-Gedenkstätte"

“Momotarô: Göttlicher Krieger des Meeres” - Produktion, Untergang und Auferstehung des ersten Spielfilm-Anime

19. Jun 2019 - 18:00 – 19. Jun 2019 - 18:30
Mori-Ōgai-Gedenkstätte

Vortrag von Daniel Otto

“Momotarô: Göttlicher Krieger des Meeres” (Momotarô: Umi no shinpei, 1945) - Produktion, Untergang und Auferstehung des ersten Spielfilm-Anime

Foto Copyright: © Shochiku Co. Ltd.

„Momotaro: Umi no shinpei“ von Seo Mitsuyo ist der erste abendfüllende japanische Animationsfilm, der noch während des II. Weltkriegs 1945 in die Kinos kam. Der Pfirsichjunge Momotaro, berühmter japanischer Märchenheld, wird darin als moderner Militärführer interpretiert, der mit Hilfe seiner Armee von Tieren die südpazifischen Länder von den Feinden Japans befreit. Die Qualität des Films hat Generationen von Animekünstlern, u.a. Tezuka Osamu, nachhaltig beeinflusst und ist bis heute ein Meilenstein in der Anime Filmgeschichte.
Nach Ende des Krieges galt der Film lange Zeit als verschollen, zerstört oder absichtlich unter Verschluss gehalten, bis er 1983 in einem Lagerhaus wiederentdeckt wurde. Erst 2016 gelang eine digitale Restauration und der Film kam im Rahmen des Cannes Filmfestivals zur Welturaufführung.
Daniel Otto, Filmhistoriker und Anime Experte auf dessen Initiative die Restauration zurückgeht, gibt in seinem Vortrag Einblicke in die Umstände der Produktion, Rezeption und Wiederentdeckung des Films, begleitet von visuellen Eindrücken.

Daniel Otto, geb. 1966 in Berlin/West. Studium der Wirtschaftswissenschaft in Bochum, Diplomarbeit über »Filmwirtschaft und schwerindustrielle Unternehmensstrategie in der Weimarer Republik«. Stationen des beruflichen Werdegangs u.a. Leiter des Spielfilmeinkaufs bei KirchMedia, Aufbau des T-Online VoD Portals, Spielfilmeinkauf bei Premiere Fernsehen, Programmeinkauf und –planung der Sony Sender ANIMAX und AXN, seit 2012 Leiter des Programmeinkaufs Anime und Film bei AV Visionen GmbH. Vorträge und Veröffentlichungen u.a. zu Hugo Stinnes und Film in den 20er Jahren, der Gleichschaltung der deutschen Filmindustrie im Dritten Reich und zu deutsch-spanischen Mehrsprachenproduktionen unter Hitler und Franco in den 30er Jahren. Lebt mit seiner Familie in Berlin.

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