In der Moderne seit dem 19. Jahrhundert im Allgemeinen und den klassischen Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts im Besonderen ist eine ganz bestimmte Dialektik am Werk: Auf der einen Seite gibt es kühne Innovationen, radikale Negation und ästhetische Dogmen – aber auf der anderen Seite gibt es auch eine gewisse Art des Lachens, die die Grundlage für die Entstehung dieses Ausstellungsprojekts bildete. Es ist ein Lachen, das Spaß macht und zugleich – ohne nur skandalisieren zu wollen – alle Konservativitäten, Bigotterien, Moralvorstellungen und nicht zuletzt avantgardistische Dogmatismen unterläuft. Indem es sich gegen den Gebrauch von Kultur zur Einschüchterung und für unverdiente Privilegien wendet, zeigt es, wie die Autorität ihren Halt verliert, wie die pompöse Geste und das Bild des Helden entkräftet werden. Die „enthusiastische Albernheit“ oder Ungeschicklichkeit ist somit die Grundlage vieler Kunstproduktionen bis weit ins 21. Jahrhundert hinein und reicht zugleich bis weit ins 19. Jahrhundert zurück – und wohl noch viel weiter in frühere Kunstepochen. Sie ist zweifellos mit einer gewissen Unbeschwertheit, mit Humor verbunden – aber ebenso sehr mit einem Sinn für ernsthafte Hartnäckigkeit, allen Widrigkeiten zum Trotz. Diese Ausstellung wurde initiiert und konzipiert von Jörg Heiser und Cristina Ricupero.
11. Nov 2022 - 10:00
Helmut-Kohl-Allee 4
Bonn
53113
Deutschland

Aktueller Termin von "Bundeskunsthalle"

ERNSTHAFT? Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst

11. Nov 2022 - 10:00 – 10. Apr 2023 - 00:00
Bundeskunsthalle

In der Moderne seit dem 19. Jahrhundert im Allgemeinen und den klassischen Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts im Besonderen ist eine ganz bestimmte Dialektik am Werk: Auf der einen Seite gibt es kühne Innovationen, radikale Negation und ästhetische Dogmen – aber auf der anderen Seite gibt es auch eine gewisse Art des Lachens, die die Grundlage für die Entstehung dieses Ausstellungsprojekts bildete. Es ist ein Lachen, das Spaß macht und zugleich – ohne nur skandalisieren zu wollen – alle Konservativitäten, Bigotterien, Moralvorstellungen und nicht zuletzt avantgardistische Dogmatismen unterläuft. Indem es sich gegen den Gebrauch von Kultur zur Einschüchterung und für unverdiente Privilegien wendet, zeigt es, wie die Autorität ihren Halt verliert, wie die pompöse Geste und das Bild des Helden entkräftet werden.
Die „enthusiastische Albernheit“ oder Ungeschicklichkeit ist somit die Grundlage vieler Kunstproduktionen bis weit ins 21. Jahrhundert hinein und reicht zugleich bis weit ins 19. Jahrhundert zurück – und wohl noch viel weiter in frühere Kunstepochen. Sie ist zweifellos mit einer gewissen Unbeschwertheit, mit Humor verbunden – aber ebenso sehr mit einem Sinn für ernsthafte Hartnäckigkeit, allen Widrigkeiten zum Trotz.

Diese Ausstellung wurde initiiert und konzipiert von Jörg Heiser und Cristina Ricupero.

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