EX MACHINA Leonardo da Vincis Maschinen zwischen Wissenschaft und Kunst Zur 500. Wiederkehr des Todestages von Leonardo da Vinci am 2. Mai 1519 zeigt das Museum der Universität Tübingen auf Schloss Hohentübingen eine umfangreiche Ausstellung. Im Zentrum stehen vor allem mehr als 50 Nachbauten technischer Entwürfe des Universalgenies. Wie kaum ein anderer verbindet Leonardo das Wissen der Zeit aus Kunst, Wissenschaft und Technik – wie es sich in den großen, universellen Sammlungen der Universität Tübingen spiegelt. Unser Bild Leonardos wird bestimmt vom Mythos eines der größten Universalgenies und des Idealtyps des Renaissance-Menschen. Dieser Mythos entstand nicht erst durch das spektakuläre Verschwinden der „Mona Lisa“ aus dem Louvre von 1911 bis 1913, die seither als das bekannteste Gemälde der Welt gilt. Bereits vorher war Leonardo in seiner Exzentrik ein ebenso bewunderter wie befremdlicher uomo universale. Auch der jüngste Medienhype um das teuerste je versteigerte und zudem noch äußerst umstrittene Gemälde des „Salvator Mundi“ verstärkte diesen Mythos noch. Im Jahr 2019 löst nun das große Jubiläum zu Leonardos Todestag erneut große Aufmerksamkeit aus. Denn Leonardo vereint scheinbar im Denken und Tun einer einzigen Person, was auch die überaus reichen, zahlreichen und aus allen Wissens- und Kulturbereichen stammenden 70 Sammlungen der Eberhard Karls Universität Tübingen ebenfalls auszeichnet: das in Objekten geborgene universelle Wissen einerseits und die Verbindung von Wissenschaft, Kunst und innovativer Technik andererseits. Leonardo ist zu einer Ikone von Interdisziplinarität und Universalität geworden, die zahlreiche Bildungs- und Wissenschaftssysteme umfasst. In Leonardos Arbeiten zeigt sich die größtmögliche Bandbreite von Wissenschaften und Technik in einem künstlerischen Lebenswerk, das im Schloss Hohentübingen durch seine technischen Modelle buchstäblich „begreifbar“ werden wird. Die großen Maschinen, Geräte und Modelle wurden nach Leonardos Entwürfen von erfahrenen italienischen Handwerkern rekonstruiert und teilweise intuitiv ergänzt. Diese Rekonstruktionen wurden zudem nur mit Mitteln und Materialien hergestellt, die auch in der Zeit der Renaissance Verwendung fanden. Die Ausstellung enthält ergänzend Reproduktionen von Leonardos Zeichnungen und anderen Werken. Sie wird in einer experimentellen Präsentation gezeigt; sie soll überraschen, ja irritieren, und sie soll den Besucherinnen und Besuchern den stets sich verändernden Werkstattcharakter, den ununterbrochenen Fluss neuer Ideen, des Unfertigen, die Änderungen und Neukonzeptionen der Planungen und Erfindungen vor Augen führen. Im ästhetischen Kontext der Abgüsse antiker Skulpturen im Rittersaal des Schlosses Hohentübingen, die ihrerseits zentrales Vorbild der Renaissance-Kunst waren, zeigen die Kuratoren Ernst Seidl und Frank Dürr in Kooperation mit dem Szenografen Stephan Potengowski die Leonardo-Objekte in käfigartigen Werkstatträumen und mit modernem Equipment ergänzt. Das Ausstellungsdesign soll nicht zufällig an die Kunstinstallationen des 2011 verstorbenen Künstlers Jason Rhoades erinnern, der als „moderner Leonardo“ angesehen werden kann. Der Ausstellungsraum wird hierdurch zum inszenierten Erfindungslabor und zum Erfahrungsraum des Wissenskompilators und Innovators der Renaissance, der eine unüberschaubare Anzahl an Erfindungen hervorzubringen schien. Die Ausstellung wird am 1. Dezember 2019 mit einer festlichen Finissage beendet. Das genau Programm wird im Herbst 2019 auf www.unimuseum.de veröffentlicht.
02. May 2019 - 00:00
Burgsteige 11
Tübingen
72070
Deutschland

Aktueller Termin von "Museum der Universität Tübingen MUT | Alte Kulturen | Sammlungen im Schloss Hohentübingen"

EX MACHINA. Leonardo da Vincis Maschinen zwischen Wissenschaft und Kunst

02. May 2019 - 00:00 – 01. Dec 2019 - 00:00
Museum der Universität Tübingen MUT | Alte Kulturen | Sammlungen im Schloss Hohentübingen

EX MACHINA
Leonardo da Vincis Maschinen zwischen Wissenschaft und Kunst

Zur 500. Wiederkehr des Todestages von Leonardo da Vinci am 2. Mai 1519 zeigt das Museum der Universität Tübingen auf Schloss Hohentübingen eine umfangreiche Ausstellung. Im Zentrum stehen vor allem mehr als 50 Nachbauten technischer Entwürfe des Universalgenies.

Wie kaum ein anderer verbindet Leonardo das Wissen der Zeit aus Kunst, Wissenschaft und Technik – wie es sich in den großen, universellen Sammlungen der Universität Tübingen spiegelt.

Unser Bild Leonardos wird bestimmt vom Mythos eines der größten Universalgenies und des Idealtyps des Renaissance-Menschen. Dieser Mythos entstand nicht erst durch das spektakuläre Verschwinden der „Mona Lisa“ aus dem Louvre von 1911 bis 1913, die seither als das bekannteste Gemälde der Welt gilt. Bereits vorher war Leonardo in seiner Exzentrik ein ebenso bewunderter wie befremdlicher uomo universale. Auch der jüngste Medienhype um das teuerste je versteigerte und zudem noch äußerst umstrittene Gemälde des „Salvator Mundi“ verstärkte diesen Mythos noch.

Im Jahr 2019 löst nun das große Jubiläum zu Leonardos Todestag erneut große Aufmerksamkeit aus. Denn Leonardo vereint scheinbar im Denken und Tun einer einzigen Person, was auch die überaus reichen, zahlreichen und aus allen Wissens- und Kulturbereichen stammenden 70 Sammlungen der Eberhard Karls Universität Tübingen ebenfalls auszeichnet: das in Objekten geborgene universelle Wissen einerseits und die Verbindung von Wissenschaft, Kunst und innovativer Technik andererseits.

Leonardo ist zu einer Ikone von Interdisziplinarität und Universalität geworden, die zahlreiche Bildungs- und Wissenschaftssysteme umfasst.

In Leonardos Arbeiten zeigt sich die größtmögliche Bandbreite von Wissenschaften und Technik in einem künstlerischen Lebenswerk, das im Schloss Hohentübingen durch seine technischen Modelle buchstäblich „begreifbar“ werden wird. Die großen Maschinen, Geräte und Modelle wurden nach Leonardos Entwürfen von erfahrenen italienischen Handwerkern rekonstruiert und teilweise intuitiv ergänzt. Diese Rekonstruktionen wurden zudem nur mit Mitteln und Materialien hergestellt, die auch in der Zeit der Renaissance Verwendung fanden. Die Ausstellung enthält ergänzend Reproduktionen von Leonardos Zeichnungen und anderen Werken. Sie wird in einer experimentellen Präsentation gezeigt; sie soll überraschen, ja irritieren, und sie soll den Besucherinnen und Besuchern den stets sich verändernden Werkstattcharakter, den ununterbrochenen Fluss neuer Ideen, des Unfertigen, die Änderungen und Neukonzeptionen der Planungen und Erfindungen vor Augen führen.

Im ästhetischen Kontext der Abgüsse antiker Skulpturen im Rittersaal des Schlosses Hohentübingen, die ihrerseits zentrales Vorbild der Renaissance-Kunst waren, zeigen die Kuratoren Ernst Seidl und Frank Dürr in Kooperation mit dem Szenografen Stephan Potengowski die Leonardo-Objekte in käfigartigen Werkstatträumen und mit modernem Equipment ergänzt. Das Ausstellungsdesign soll nicht zufällig an die Kunstinstallationen des 2011 verstorbenen Künstlers Jason Rhoades erinnern, der als „moderner Leonardo“ angesehen werden kann. Der Ausstellungsraum wird hierdurch zum inszenierten Erfindungslabor und zum Erfahrungsraum des Wissenskompilators und Innovators der Renaissance, der eine unüberschaubare Anzahl an Erfindungen hervorzubringen schien.

Die Ausstellung wird am 1. Dezember 2019 mit einer festlichen Finissage beendet. Das genau Programm wird im Herbst 2019 auf www.unimuseum.de veröffentlicht.

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