Tatjana Böhme-Mehner Warten auf den Vater. Erinnerungen an Ibrahim Böhme Fast wäre er 1990 der erste frei gewählte MP gewesen, wurde dann aber als Stasi-IM enttarnt. Über eine Kindheit mit einem Stasi-Spitzel als Vater. Tatjana Böhme-Mehner schildert in „Warten auf den Vater“ die außergewöhnliche Beziehung zu ihrem Vater Ibrahim (Manfred) Böhme, der 1978 aus der SED ausgeschlossen und mehrere Monate inhaftiert und 1990 zum Vorsitzenden der neu formierten Ost-SPD gewählt wurde. Er galt als aussichtsreicher Bewerber um den Posten des DDR-Ministerpräsidenten. Nach seiner Enttarnung als Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi (IM „Maximilian“) zog sich Böhme aus der Öffentlichkeit zurück. Die Autorin entwickelt anhand realer Erinnerungen das schwierige Verhältnis zu einem irrealen Vater, der immer unterwegs und selten für die Tochter greifbar war; sie entwirft exemplarisch ein faszinierendes Bild vom Alltag in der ostdeutschen Provinz vor und nach der Friedlichen Revolution und zeigt, welche tiefen Wunden der radikale Umbruch und die Überwachung durch die Staatssicherheit hinterlassen haben. Bis heute ist sie sich nicht sicher, wer dieser Mensch war: Manfred oder Ibrahim? Dissident oder gemeiner Stasi-Spitzel? Weltflüchter oder Realist? Arbeiter oder Intellektueller? Tragischer Held oder Clown? Moderation: Birgit Lahann
23. Mar 2019 - 12:00
Dittrichring 24 
Leipzig
04109
Deutschland

Aktueller Termin von "Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke""

Lesung und Gespräch: "Warten auf den Vater. Erinnerungen an Ibrahim Böhme"

23. Mar 2019 - 12:00 – 23. Mar 2019 - 14:00
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"

Tatjana Böhme-Mehner

Warten auf den Vater. Erinnerungen an Ibrahim Böhme

Fast wäre er 1990 der erste frei gewählte MP gewesen, wurde dann aber als Stasi-IM enttarnt. Über eine Kindheit mit einem Stasi-Spitzel als Vater.

Tatjana Böhme-Mehner schildert in „Warten auf den Vater“ die außergewöhnliche Beziehung zu ihrem Vater Ibrahim (Manfred) Böhme, der 1978 aus der SED ausgeschlossen und mehrere Monate inhaftiert und 1990 zum Vorsitzenden der neu formierten Ost-SPD gewählt wurde. Er galt als aussichtsreicher Bewerber um den Posten des DDR-Ministerpräsidenten. Nach seiner Enttarnung als Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi (IM „Maximilian“) zog sich Böhme aus der Öffentlichkeit zurück.

Die Autorin entwickelt anhand realer Erinnerungen das schwierige Verhältnis zu einem irrealen Vater, der immer unterwegs und selten für die Tochter greifbar war; sie entwirft exemplarisch ein faszinierendes Bild vom Alltag in der ostdeutschen Provinz vor und nach der Friedlichen Revolution und zeigt, welche tiefen Wunden der radikale Umbruch und die Überwachung durch die Staatssicherheit hinterlassen haben.

Bis heute ist sie sich nicht sicher, wer dieser Mensch war: Manfred oder Ibrahim? Dissident oder gemeiner Stasi-Spitzel? Weltflüchter oder Realist? Arbeiter oder Intellektueller? Tragischer Held oder Clown?

Moderation: Birgit Lahann

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