„1968“ – Dieses Jahr steht für die größten gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Umwälzungen, die die Bundesrepublik bis dahin erlebte. Nie zuvor hatte es so zahlreiche Möglichkeiten des Konsums, der persönlichen Entfaltung, und Individualisierung gegeben. Es entstanden viele familiäre und gesellschaftliche Konflikte um eine neue, liberalere Lebensweise. Das spiegelte sich besonders deutlich in der Kleidung.   Mode in den 60er Jahren. Das sind Minirock und Maxikleid, Hot Pants und Schlaghose, Weltraum-Look und Hippie-Gewand, asymmetrischer Kurzhaarschnitt und wilde Mähne. Nicht zu vergessen: Jeans und Parka. Damenhafte Eleganz sowie Schlips und Kragen waren passé. Was war passiert? Auch im Bereich der Mode machte sich der neue Einfluss von Teenagern und Studenten bemerkbar, die sich mit dem Konsumverhalten und der Mode ihrer Eltern nicht mehr identifizieren wollten. Neues Leitbild war die Jugendlichkeit. Vorbilder waren Models wie Twiggy und Jean Shrimpton mit kindlich-mädchenhaftem Look. Angesagte Pop-Stars, allen voran die Beatles, die Rolling Stones und Jimi Hendrix, prägen die Mode wie nie zuvor. Moderne Kunst, wie die Pop-Art und Op-Art dienten der Mode ebenfalls als Inspirationsquellen. Mit dem ‚Sommer of Love 1967‘ kommt dann auch die Mode der Hippies hinzu. Kleidung war jetzt oft ein politisches Statement. Mit Parka und Jeans wurde gegen das Establishment, gegen die Konservativen und Alten demonstriert. Minirock, Hotpants und Bikini galten als Symbol für die sexuelle Befreiung – wobei Befreiung nicht mit Emanzipation verwechselt werden sollte. Und die Polit- und Studentenszene der 68er? Rudi Dutschke und Co? Welche Rolle spielte Mode bei ihnen? Den meisten war Kleidung zunächst offenbar völlig egal. In Anzug und Hemd hielten sie ihre Reden, diskutierten und gingen zur Demo. Nur die ‚Kommune I‘ inszenierte ihren Protest ganz gezielt mit provozierenden Outfits. Die Ausstellung „Mode 68. Mini, sexy, provokant“ wurde im LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford entwickelt und ist nun in der Tuchfabrik Müller zu sehen. Auf etwa 600 Quadratmetern erwarten die Besucherinnen und Besucher mehr als 150 Originalkleidungsstücke und Accessoires aus der umfangreichen museumseigenen Sammlung. Sie werden durch exklusive Leihgaben von Modesammlern ergänzt. Zusammen mit umfangreichem Bildmaterial und Filmen aus der Zeit lassen sie die bewegten Sechziger zwischen Protestbewegung, Swinging London und Flower-Power wieder lebendig werden.
28. Jun 2020 - 12:10
Carl-Koenen-Straße
Euskirchen-Kuchenheim
53881
Deutschland

Aktueller Termin von "LVR-Industriemuseum - Tuchfabrik Müller"

Mode 68. Mini, sexy, provokant

28. Jun 2020 - 12:10 – 15. Aug 2021 - 12:07
LVR-Industriemuseum - Tuchfabrik Müller

„1968“ – Dieses Jahr steht für die größten gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Umwälzungen, die die Bundesrepublik bis dahin erlebte. Nie zuvor hatte es so zahlreiche Möglichkeiten des Konsums, der persönlichen Entfaltung, und Individualisierung gegeben. Es entstanden viele familiäre und gesellschaftliche Konflikte um eine neue, liberalere Lebensweise. Das spiegelte sich besonders deutlich in der Kleidung.

 

Mode in den 60er Jahren. Das sind Minirock und Maxikleid, Hot Pants und Schlaghose, Weltraum-Look und Hippie-Gewand, asymmetrischer Kurzhaarschnitt und wilde Mähne. Nicht zu vergessen: Jeans und Parka. Damenhafte Eleganz sowie Schlips und Kragen waren passé.

Was war passiert? Auch im Bereich der Mode machte sich der neue Einfluss von Teenagern und Studenten bemerkbar, die sich mit dem Konsumverhalten und der Mode ihrer Eltern nicht mehr identifizieren wollten. Neues Leitbild war die Jugendlichkeit. Vorbilder waren Models wie Twiggy und Jean Shrimpton mit kindlich-mädchenhaftem Look. Angesagte Pop-Stars, allen voran die Beatles, die Rolling Stones und Jimi Hendrix, prägen die Mode wie nie zuvor. Moderne Kunst, wie die Pop-Art und Op-Art dienten der Mode ebenfalls als Inspirationsquellen. Mit dem ‚Sommer of Love 1967‘ kommt dann auch die Mode der Hippies hinzu. Kleidung war jetzt oft ein politisches Statement.

Mit Parka und Jeans wurde gegen das Establishment, gegen die Konservativen und Alten demonstriert. Minirock, Hotpants und Bikini galten als Symbol für die sexuelle Befreiung – wobei Befreiung nicht mit Emanzipation verwechselt werden sollte. Und die Polit- und Studentenszene der 68er? Rudi Dutschke und Co? Welche Rolle spielte Mode bei ihnen? Den meisten war Kleidung zunächst offenbar völlig egal. In Anzug und Hemd hielten sie ihre Reden, diskutierten und gingen zur Demo. Nur die ‚Kommune I‘ inszenierte ihren Protest ganz gezielt mit provozierenden Outfits.

Die Ausstellung „Mode 68. Mini, sexy, provokant“ wurde im LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford entwickelt und ist nun in der Tuchfabrik Müller zu sehen. Auf etwa 600 Quadratmetern erwarten die Besucherinnen und Besucher mehr als 150 Originalkleidungsstücke und Accessoires aus der umfangreichen museumseigenen Sammlung. Sie werden durch exklusive Leihgaben von Modesammlern ergänzt. Zusammen mit umfangreichem Bildmaterial und Filmen aus der Zeit lassen sie die bewegten Sechziger zwischen Protestbewegung, Swinging London und Flower-Power wieder lebendig werden.

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