Künstlergespräch mit Costantino Ciervo und Darrow Schecter im Rahmen der Sonderausstellung VOSTELL – FLUXUS – 1970. Der Berliner Künstler Costantino Ciervo (*1961) und der britische Kulturphilosoph Darrow Schecter (Critical Theory in the Twenty-First Century) sprechen über die politische Seite der Kunst und vergleichen historische und aktuelle Perspektiven. Wolf Vostell (1932 - 98), einer der vielseitigsten deutschen Künstler der 1960er Jahre wuchs künstlerisch in der Zeit des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre heran. Er hob in kritischer Haltung die sozio-ökonomischen Folgen dieser Entwicklung stets hervor. Die 1968er-Bewegung stellte für ihn dafür, wie für viele Künstler_innen, einen wichtigen Impuls dar. Vostells Dé-coll/age-Happenings wiesen formale Parallelen zu den Protest-Happenings der Studentenbewegung auf. Motivation und Zielstellung unterschieden sich jedoch von jenen. Paradoxerweise unterstrich Vostell selbst seinen unpolitischen, künstlerischen Anspruch, indem er sich aus künstlerischer Perspektive mit Formen demokratischer Beteiligung beschäftigte. Costantino Ciervo überträgt mit seiner Applikation „SendProtest“ für iOS und Android Strategien der Neo-Avantgarden auf die technologischen Mittel von heute. Unter den Prämissen der Partizipation und Transparenz verbindet er in einem „Speicher für kritisches Denken“ konkrete Protestkultur mit virtueller Ästhetik und initiiert so eine soziale Plastik. Erstmals 2016 auf der re:publica vorgestellt, zeigt der Künstler die Weiterentwicklung seines Projekts und stellt es zur Diskussion. Das anschließende Gespräch mit dem britischen Kulturphilosophen Darrow Schecter wird sich mit der Frage beschäftigen, wie sich unterschiedliche Voraussetzungen damals und heute auf künstlerische Projekte und die Aneignung sonst kommerziell genutzter Kommunikationskanäle auswirken und welchen Herausforderungen sich eine politisch engagierte Kunst heute zu stellen hat. Dr. Philipp John (museum FLUXUS+) moderiert das Gespräch. Die Veranstaltung  findet in deutscher Sprache statt. Herzliche Einladung! Die Teilnahme ist kostenlos. Einlass ab 15:30 Uhr.   Bildunterschrift: Projekt „Send Protest“ © Costantino Ciervo  
16. Mar 2019 - 16:00
Schiffbauergasse 4f
Potsdam
14467
Deutschland

Aktueller Termin von "museum FLUXUS+"

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16. Mar 2019 - 16:00 – 16. Mar 2019 - 17:00
museum FLUXUS+

Künstlergespräch mit Costantino Ciervo und Darrow Schecter im Rahmen der Sonderausstellung VOSTELL – FLUXUS – 1970.

Der Berliner Künstler Costantino Ciervo (*1961) und der britische Kulturphilosoph Darrow Schecter (Critical Theory in the Twenty-First Century) sprechen über die politische Seite der Kunst und vergleichen historische und aktuelle Perspektiven.

Wolf Vostell (1932 - 98), einer der vielseitigsten deutschen Künstler der 1960er Jahre wuchs künstlerisch in der Zeit des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre heran.

Er hob in kritischer Haltung die sozio-ökonomischen Folgen dieser Entwicklung stets hervor. Die 1968er-Bewegung stellte für ihn dafür, wie für viele Künstler_innen, einen wichtigen Impuls dar. Vostells Dé-coll/age-Happenings wiesen formale Parallelen zu den Protest-Happenings der Studentenbewegung auf. Motivation und Zielstellung unterschieden sich jedoch von jenen. Paradoxerweise unterstrich Vostell selbst seinen unpolitischen, künstlerischen Anspruch, indem er sich aus künstlerischer Perspektive mit Formen demokratischer Beteiligung beschäftigte.

Costantino Ciervo überträgt mit seiner Applikation „SendProtest“ für iOS und Android Strategien der Neo-Avantgarden auf die technologischen Mittel von heute. Unter den Prämissen der Partizipation und Transparenz verbindet er in einem „Speicher für kritisches Denken“ konkrete Protestkultur mit virtueller Ästhetik und initiiert so eine soziale Plastik. Erstmals 2016 auf der re:publica vorgestellt, zeigt der Künstler die Weiterentwicklung seines Projekts und stellt es zur Diskussion.

Das anschließende Gespräch mit dem britischen Kulturphilosophen Darrow Schecter wird sich mit der Frage beschäftigen, wie sich unterschiedliche Voraussetzungen damals und heute auf künstlerische Projekte und die Aneignung sonst kommerziell genutzter Kommunikationskanäle auswirken und welchen Herausforderungen sich eine politisch engagierte Kunst heute zu stellen hat.

Dr. Philipp John (museum FLUXUS+) moderiert das Gespräch. Die Veranstaltung  findet in deutscher Sprache statt.

Herzliche Einladung! Die Teilnahme ist kostenlos. Einlass ab 15:30 Uhr.

 

Bildunterschrift: Projekt „Send Protest“ © Costantino Ciervo

 

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