Station: [11] Klavier


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Das Klavier der Stuttgarter Firma Carl A. Pfeiffer, Hof-Pianoforte-Fabrikant seiner Majestät des Königs von Württemberg, ist zweifelsohne eines der Schmuckstücke unseres Museums. Im Jahr 1910 gebaut, gehörte es dem Oberlehrer und Vorsänger Josef Pressburger, den Sie bereits im Erdgeschoss kennengelernt haben.

Familie Pressburger wohnte 40 Jahre lang in Creglingen. Sie hatten eine Wohnung in der Hauptstraße 38 gemietet. Als Pressburger starb und seine Witwe und Tochter nach Brasilien auswanderten, blieb das Klavier im Haushalt der Vermieter. Deren Tochter Elisabeth lernte Klavierspielen und wurde Organistin in der evangelischen Kirchengemeinde. 2019 verfügte Elisabeth Wagner, dass das Klavier dem Jüdischen Museum übergeben werden sollte.

F:

Aber wie bekommt man so ein stattliches Instrument ins Museum?

Ganz klar: durchs Fenster! Schauen Sie auf Ihren Bildschirm. Drei kräftige Männer hievten das Klavier auf einen Gabelstapler, der es an der Außenwand bis zur Unterkante des großen Fensters hochhob. Es schien fast mühelos, war aber Schwerstarbeit!

Doch es hat sich gelohnt: Das Museum hat nicht nur ein neues Exponat gewonnen. Das Klavier wird auch für Konzerte genutzt und trägt zur Vielseitigkeit unseres Hauses bei.

Bevor Sie weitergehen, werfen Sie bitte noch einen Blick auf den Porträtfries, der Fotografien jüdischer Menschen aus Creglingen zeigt. Auf dem Tablet am Treppengeländer finden Sie die Kurzbiographien der Abgebildeten. Die nächste Station macht sie mit dem Mitbegründer des Museums und Nachfahren der Familie Sinsheimer bekannt. Es ist das bunte Porträt an der dunklen Wand.

 

Foto 1, 2: © Jüdisches Museum Creglingen, Fotograf: Arno Boas

Foto 3: © Jüdisches Museum Creglingen, Fotograf Oleg Kuchar