Station: [00] Willkommen in der Kulturlandschaft Deilbachtal


Willkommen in der Kulturlandschaft Deilbachtal! Schön, dass Sie unseren Audioguide nutzen. Mit diesem Audioguide nehmen wir Sie mit auf eine Wanderung durch die Kulturlandschaft Deilbachtal in Essen-Kupferdreh. Darunter verstehen wir den Teil des Deilbachtals auf Essener Stadtgebiet, der vom Kupferhammerensemble im Westen und der Schachtanlage Victoria im Osten eingegrenzt wird. Auf unserer Wanderung werden Sie die Natur- und Kulturgeschichte des Deilbachtals in ihrer Wechselwirkung kennenlernen. Zwölf ausgewählte historische und geologische Denkmäler erzählen Ihnen dabei, wie aus einer ehemals bäuerlichen Landschaft ein industrieller Raum geworden ist. Sie zeigen die gewerbliche Tradition der späteren Schwerindustrie im Revier.

ER gab dem Tal nicht nur seinen Namen, sondern war auch absolut entscheidend für die Geschichte des Tals: Der Deilbach. Er entspringt unterhalb der nördlichen Wuppertaler Höhenzüge im Bergischen Land, schlängelt sich durch dieses Tal und mündet nach insgesamt 21 Kilometern in Kupferdreh in den Baldeneysee und damit in die Ruhr. Die Herkunft des Namens „Deilbach“ ist nicht eindeutig geklärt. Eine Vermutung ist die Ableitung von „didelen“. Das bedeutet „unruhig hin und hergehen“. Dies könnte sich auf den kurvenreichen Verlauf und auf den unsteten Wasserstand des Bachs beziehen. Eine andere These ist, dass sich der Name aus dem Wortfeld „teilen“ ableitet. Im Deilbachtal trafen vier Grundherrschaften aufeinander. Zwischen der Abtei Werden, dem Stift Essen, der Herrlichkeit Hardenberg und der Grafschaft Mark fungierte der Deilbach als Grenze.

Anders als im größten Teil des Ruhrgebiets ist die Industrie hier im Tal über Jahrhunderte gewachsen. Hier haben nicht kapitalkräftige Unternehmer von außerhalb in wenigen Jahrzehnten eine dicht besiedelte Industrielandschaft aufgebaut. Es waren die alteingesessenen Bauern, die neue Verdienstmöglichkeiten suchten und fanden. Sie wollten durch zusätzliche gewerbliche Arbeit nach und nach ihre harten Lebensbedingungen verbessern. Schon vor über fünfhundert Jahren errichteten sie dafür im Deilbachtal erste gewerbliche Betriebe. Holz, Steinkohle, Sandsteine, Tonsteine und Erze fanden sich reichlich im Tal und lieferten dafür Rohstoffe und Energie. Nicht zu vergessen der Deilbach selbst. Seine Wasserkraft trieb Hämmer und Mühlen an.

Davon zeugen noch heute die zahlreichen Denkmäler, die an Ort und Stelle erhalten geblieben sind. Die Kulturlandschaft Deilbachtal ist dabei aber kein Museum im klassischen Sinne. Sie ist ein lebendiger Raum, in dem heute gelebt, gearbeitet, Wirtschaft getrieben und auch geforscht wird.