<< < Station: [100] Ima Hartmann-Rochelle: Porträtkopf Bernd Hartmann-Lintel


Die Bronzebüste eines gesetzten, freundlich lächelnden Mannes mit aufmerksamem Blick. Es ist Bernd Hartmann-Lintel, einer der letzten Bildhauer der Wiedenbrücker Schule. Das Bronzeporträt stammt von seiner Ehefrau Ima Hartmann-Rochelle. Es wurde postum geschaffen und hier aufgestellt.

Und wie sah der Porträtierte in Wirklichkeit aus? Schauen Sie auf Ihren Bildschirm:

Foto: Dietmar Werner, © Wiedenbrücker Schule Museum

Eindeutig! Das Foto zeigt Hartmann im Jahr 1962, im Alter von 57 Jahren, bei der Arbeit in seinem Atelier. Hartmann-Lintel entstammte einer Bildhauerfamilie. In den 1920er Jahren ging er bei seinem Vater Heinrich Hartmann in die Lehre und studierte dann in Düsseldorf und München. Im Dritten Reich wurden einige seiner Werke auf der Großen Deutschen Kunstausstellung gezeigt. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft ging Bernd Hartmann zurück nach Wiedenbrück und trat ins väterliche Atelier ein. Differenzen mit seinem um 10 Jahre jüngeren Bruder Hubert führten zum irreparablen Bruch mit der Familie.

Bernd Hartmann zog in den Ortsteil Lintel und nannte sich seitdem „Hartmann-Lintel“.

Foto: Dietmar Werner, © Wiedenbrücker Schule Museum

1956 heiratete er Ima Rochelle, ebenfalls Künstlerin und Bildhauerin. Schauen Sie auf Ihren Bildschirm: Hier sehen Sie das Ehepaar Anfang der 1960er Jahre in seinem Wohnzimmer in Lintel.

Ima und Bernd Hartmann führten den wohl wichtigsten künstlerischen Auftrag gemeinsam aus: Für den Neubau der Verkündigungsbasilika in Nazareth gestalteten sie Ende der 1960er Jahre eine Seitenkapelle.

© Foto: Antonia Hoffmann

Mosaikwand, Taufbecken und die lebensgroßen Bronzefiguren sind bis heute unverändert erhalten und in Nazareth zu besichtigen.

Um Werke von Bernd Hartmann-Lintel zu sehen, brauchen Sie jedoch nicht bis ins Heilige Land zu fahren! Nur wenige hundert Meter von hier, im Stadt- und Kunstmuseum Rheda-Wiedenbrück, gibt es mehr aus dem Atelier Hartmann in Lintel zu sehen.

Abbildung 1: Torsten Nienaber, © Wiedenbrücker Schule Museum
Abbildung 2,3: Dietmar Werner, © Wiedenbrücker Schule Museum
Abbildung 4: © Antonia Hoffmann