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Aha … das ist er also: der neue Webstuhl.

Die Mayer vom Nachbarhof hat denselben. Den hat sie mir neulich schon gezeigt. Überhaupt, fast alle im Dorf sind jetzt in der Zeuglehausweberei. Das ist ein einträglicher Nebenerwerb. Glaub’s mir, das wird sich für uns lohnen.

Jede zusätzliche Mark kommt uns gerade recht. Unsere Gegend ist ja nicht unbedingt mit Reichtum gesegnet worden. Wie viele sind schon weggezogen?! Wie viele versuchen ihr Glück mittlerweile in Amerika? Die badische Regierung zahlt Auswanderern ja sogar die Reise!

Aber wir bleiben. Und da kommt dieser Zusatzverdienst doch gerade recht.

Und wie funktioniert das jetzt mit der Zeugletuchweberei?

Ganz einfach. Wir arbeiten für einen Betrieb in Görwihl. Der gehört einem gewissen Herrn Anton Denk. Der kommt zwar nicht vom Hotzenwald, ist aber trotzdem ganz anständig. Also auf jeden Fall stellt der uns den Webstuhl zur Verfügung – und das Garn. Und wir weben zu Hause das sogenannte Zeugletuch. Die fertigen Stoffe liefern wir im Betrieb ab. Dort werden sie kontrolliert, ausgerüstet und für den Versand vorbereitet. Ganz einfach.

Das ist also eine Fergerei?

Ja, richtig. Der Ferger ist im Prinzip der Zwischenhändler.

Soweit habe ich das jetzt verstanden. Und was ist das Zeugletuch jetzt genau?

Schau! Das sind diese buntgewebten Stoffe. Sind die nicht schön?! Die sind gerade schwer in Mode. Die Stoffe gehen vor allem an Kunden in Württemberg. Man kann daraus Hosen machen oder Kleider, wunderbare Schürzen, Hemden oder auch Bettzeug. Stoffe vom Hotzenwald gehen in die ganze Welt. Naja, gut, zumindest bis nach Württemberg. Komm, ich zeig dir mal, wie man das Muster webt.

Alle Abbildungen: © BRENNET Textilmuseum