Vergessen, verwahrlost. Kühl, menschenleer und unbeseelt: Wenn Lukas Hoffmann (*1981) durch Berlin radelt, dann sind es Randgebiete, die seinen Blick fangen. In Steinhausen im Kanton Zug aufgewachsen, hat es ihn nach seinem Studium in Paris nach Berlin geführt. Hier lebt er, hier findet er seine Sujets. Unterführungen, Hausecken, Baustellen. Hoffmann mag das Karge. Er behandelt das Nebensächliche mit derartiger Umsicht, dass Blickwinkel, Belichtung und Bildausschnitt den analogen Arbeiten eine grosse Präsenz und ästhetische Qualität geben und sie über sich hinauswachsen, bis sie den Betrachter an Malerei erinnern. Die Brachen und urbanen Randgebiete, abgestanden, provisorisch, übersehen, füllen seine Bilder mit Leben an. Hat Hoffmann auf seinem Streifzug einen Ort gefunden, den er gerne mag, dann kehrt er zurück. Er arbeitet langsam, akribisch. Wetter, Jahreszeit, Lichteinfall: dem Zufall überlässt er nichts, er ist ein Konstrukteur. Einer, der von Beginn weg analog gearbeitet hat, der seine Sache selbst macht, von der Dunkelkammer zur Vergrösserung und zur Rahmung. Ein Meister zudem der Techniken unterschiedlicher Kameras. Graustufen sind seine Klaviatur, er spielt sie bis seine Fotografien eine Flächigkeit oder Tiefe erhalten, wie er sie sich wünscht. Die Besucher des Kunsthaus Zug konnten Hoffmann schon mehrfach in Gruppenausstellungen erleben. Im Frühjahr nun wird er seine fotografische Position in einer grossen Einzelausstellung darlegen und neue Arbeiten aus den letzten Jahren erstmals in der Schweiz zeigen. Neben urbanen Architekturen sind es erste Beispiele aus einem Experiment: Er fängt Passanten mit einer portablen, grossen Kamera ein. In Zusammenarbeit mit dem Photoforum Pasquart und mit Le Point du Jour wird die Ausstellung auch in Biel und in Cherbourg-en-Cotentin, Frankreich, gezeigt. Dazu erscheint eine dreisprachige Publikation im Verlag Spector Books, Leipzig.
26. Jan 2019 - 00:00
Dorfstrasse 27
Zug
6301
Schweiz

Aktueller Termin von "Kunsthaus Zug "

Lukas Hoffmann

26. Jan 2019 - 00:00 – 17. Mar 2019 - 00:00
Kunsthaus Zug

Vergessen, verwahrlost. Kühl, menschenleer und unbeseelt: Wenn Lukas Hoffmann (*1981) durch Berlin radelt, dann sind es Randgebiete, die seinen Blick fangen. In Steinhausen im Kanton Zug aufgewachsen, hat es ihn nach seinem Studium in Paris nach Berlin geführt. Hier lebt er, hier findet er seine Sujets. Unterführungen, Hausecken, Baustellen. Hoffmann mag das Karge. Er behandelt das Nebensächliche mit derartiger Umsicht, dass Blickwinkel, Belichtung und Bildausschnitt den analogen Arbeiten eine grosse Präsenz und ästhetische Qualität geben und sie über sich hinauswachsen, bis sie den Betrachter an Malerei erinnern. Die Brachen und urbanen Randgebiete, abgestanden, provisorisch, übersehen, füllen seine Bilder mit Leben an.
Hat Hoffmann auf seinem Streifzug einen Ort gefunden, den er gerne mag, dann kehrt er zurück. Er arbeitet langsam, akribisch. Wetter, Jahreszeit, Lichteinfall: dem Zufall überlässt er nichts, er ist ein Konstrukteur.
Einer, der von Beginn weg analog gearbeitet hat, der seine Sache selbst macht, von der Dunkelkammer zur Vergrösserung und zur Rahmung. Ein Meister zudem der Techniken unterschiedlicher Kameras. Graustufen sind seine Klaviatur, er spielt sie bis seine Fotografien eine Flächigkeit oder Tiefe erhalten, wie er sie sich wünscht.
Die Besucher des Kunsthaus Zug konnten Hoffmann schon mehrfach in Gruppenausstellungen erleben. Im Frühjahr nun wird er seine fotografische Position in einer grossen Einzelausstellung darlegen und neue Arbeiten aus den letzten Jahren erstmals in der Schweiz zeigen. Neben urbanen Architekturen sind es erste Beispiele aus einem Experiment: Er fängt Passanten mit einer portablen, grossen Kamera ein.
In Zusammenarbeit mit dem Photoforum Pasquart und mit Le Point du Jour wird die Ausstellung auch in Biel und in Cherbourg-en-Cotentin, Frankreich, gezeigt. Dazu erscheint eine dreisprachige Publikation im Verlag Spector Books, Leipzig.

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