Wie alles verschlingende schwarze Löcher öffnen sich in den rätselhaft anmutenden Bildschöpfungen von Roland Wesner (1940 bis1987) eine Vielzahl geheimnisvoll konstruierter Kuben. Vor dem Hintergrund der schwarzen Flächen war es ihm möglich, ein reiches Formenspektrum zu entwickeln und darin verschiedene Sujets, wie Stillleben oder Landschaften, zu reflektieren. Der Regenbogen als vielseitiges Symbol taucht dabei in fast allen Werken des Künstlers auf - sei es als zarter dynamisierender Hauch, als bewusst gesetzter Störfaktor oder als flächiges, geometrisches Gestaltungselement. In dieser Hinsicht zeigt sich der Ludwigsburger Maler Roland Wesner als ein Künstler seiner Zeit, denn in der Kunst des 20. Jahrhunderts sind verschiedene Verwendungen des Regenbogenmotivs als Reaktion auf Kunst- und Zeitgeschichte festzustellen.   In den 1970er-Jahren war dieses Motiv ein auffallendes und zentrales Zeichen seiner Zeit. Der Regenbogen galt als Symbol der Hoffnung auf eine bessere Welt und wurde zu einem wichtigen Gestaltungselement in Werbung, Musik und Mode. Gleichzeitig wurde das Motiv des Regenbogens zur Übertragung von romantischen Gefühlswelten genutzt. Es gab aber durchaus auch andere Strömungen, die das Motiv des Regenbogens verfremdeten und es dadurch als falsche Romantisierung der damaligen Lebensverhältnisse entlarvten. In den Werken von Roland Wesner nimmt das Motiv des Regenbogens eine zentrale Rolle ein. Seine Arbeiten vereinen die teils märchenhaften, symbolischen Züge dieses Naturphänomens mit der beklemmend wirkenden Energie schwarzer Flächen.   Bilder, die Rudolf Wesner mit „Die Regenbogenfalle“ oder „Blinder Regenbogen“ betitelte deuten durchaus auf die negative Seite des vermeintlich harmonischen Naturereignisses hin. Hier bildet die Kombination aus einem farbigen Lichtblick und der zeitgleichen Bedrängung der landschaftlichen Idylle durch kunstvoll gestützte und tiefschwarze Scheinarchitektur einen interessanten Kontrast.   Im Dialog mit den Gemälden Roland Wesner zeigt die Besigheimer Künstlerin Simone Westerwinter eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Motiv des Regenbogens in Form eines kunterbunten Teppichs. Mit ihrer interaktiven Installation lädt die Künstlerin die Besucher somit zu einem Spaziergang auf dem Regenbogen im sprichwörtlichen Sinn ein. Formal bezieht sich ihr textiles Werk auf das wiederkehrende Motiv im Werk von Roland Wesner: schwarze und weiße Flächen treffen auf das rätselhafte Symbol des bunten Regenbogens.   Dieses besondere Ausstellungsprojekt wird gefördert von der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der Kreissparkasse Ludwigsburg und entsteht in Kooperation mit der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen. Die Ausstellung „Roland Wesner – Utopie des stillen Seins“ ist dort noch bis 6. September 2020 zu sehen und zeigt einen Überblick über sein künstlerisches Schaffen. Die Ausstellung in Kornwestheim zeigt wiederum eine detaillierte und umfassende Präsentation der für ihn prägnantesten Phase seines Oeuvres, in der die schwarzen Kuben im Fokus standen. Ein gemeinsamer Katalog ist zum Preis von 22,90 Euro erhältlich.   Zur Ausstellung bietet das Museum im Kleihues-Bau ein umfangreiches Begleitprogramm mit Kuratorenführungen, Kinderprogrammen und Workshops an. Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Situation eine Anmeldung erforderlich und die Teilnehmerzahl begrenzt ist.   Info: Ausstellung Roland Wesner „Die Regenbogenfalle im Dialog mit einer Installation von Simone Westerwinter“, 26. September 2020 bis 17. Januar 2021; Eröffnungsabend am Freitag, 25. September 2020, von 17 bis 21 Uhr; Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Straße 93, 70806 Kornwestheim; www.museen-kornwestheim.de, Tel. 07154 202-7401.
26. Sep 2020 - 00:00
Stuttgarter Straße 93
Kornwestheim
70806
Deutschland

Aktueller Termin von "Museum im Kleihues-Bau"

Roland Wesner - Die Regenbogenfalle. Im Dialog mit einer Installation von Simone Westerwinter

26. Sep 2020 - 00:00 – 27. Jun 2021 - 00:00
Museum im Kleihues-Bau

Wie alles verschlingende schwarze Löcher öffnen sich in den rätselhaft anmutenden Bildschöpfungen von Roland Wesner (1940 bis1987) eine Vielzahl geheimnisvoll konstruierter Kuben. Vor dem Hintergrund der schwarzen Flächen war es ihm möglich, ein reiches Formenspektrum zu entwickeln und darin verschiedene Sujets, wie Stillleben oder Landschaften, zu reflektieren.

Der Regenbogen als vielseitiges Symbol taucht dabei in fast allen Werken des Künstlers auf - sei es als zarter dynamisierender Hauch, als bewusst gesetzter Störfaktor oder als flächiges, geometrisches Gestaltungselement. In dieser Hinsicht zeigt sich der Ludwigsburger Maler Roland Wesner als ein Künstler seiner Zeit, denn in der Kunst des 20. Jahrhunderts sind verschiedene Verwendungen des Regenbogenmotivs als Reaktion auf Kunst- und Zeitgeschichte festzustellen.

 

In den 1970er-Jahren war dieses Motiv ein auffallendes und zentrales Zeichen seiner Zeit. Der Regenbogen galt als Symbol der Hoffnung auf eine bessere Welt und wurde zu einem wichtigen Gestaltungselement in Werbung, Musik und Mode. Gleichzeitig wurde das Motiv des Regenbogens zur Übertragung von romantischen Gefühlswelten genutzt. Es gab aber durchaus auch andere Strömungen, die das Motiv des Regenbogens verfremdeten und es dadurch als falsche Romantisierung der damaligen Lebensverhältnisse entlarvten.

In den Werken von Roland Wesner nimmt das Motiv des Regenbogens eine zentrale Rolle ein. Seine Arbeiten vereinen die teils märchenhaften, symbolischen Züge dieses Naturphänomens mit der beklemmend wirkenden Energie schwarzer Flächen.

 

Bilder, die Rudolf Wesner mit „Die Regenbogenfalle“ oder „Blinder Regenbogen“ betitelte deuten durchaus auf die negative Seite des vermeintlich harmonischen Naturereignisses hin. Hier bildet die Kombination aus einem farbigen Lichtblick und der zeitgleichen Bedrängung der landschaftlichen Idylle durch kunstvoll gestützte und tiefschwarze Scheinarchitektur einen interessanten Kontrast.

 

Im Dialog mit den Gemälden Roland Wesner zeigt die Besigheimer Künstlerin Simone Westerwinter eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Motiv des Regenbogens in Form eines kunterbunten Teppichs. Mit ihrer interaktiven Installation lädt die Künstlerin die Besucher somit zu einem Spaziergang auf dem Regenbogen im sprichwörtlichen Sinn ein. Formal bezieht sich ihr textiles Werk auf das wiederkehrende Motiv im Werk von Roland Wesner: schwarze und weiße Flächen treffen auf das rätselhafte Symbol des bunten Regenbogens.

 

Dieses besondere Ausstellungsprojekt wird gefördert von der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der Kreissparkasse Ludwigsburg und entsteht in Kooperation mit der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen. Die Ausstellung „Roland Wesner – Utopie des stillen Seins“ ist dort noch bis 6. September 2020 zu sehen und zeigt einen Überblick über sein künstlerisches Schaffen. Die Ausstellung in Kornwestheim zeigt wiederum eine detaillierte und umfassende Präsentation der für ihn prägnantesten Phase seines Oeuvres, in der die schwarzen Kuben im Fokus standen. Ein gemeinsamer Katalog ist zum Preis von 22,90 Euro erhältlich.

 

Zur Ausstellung bietet das Museum im Kleihues-Bau ein umfangreiches Begleitprogramm mit Kuratorenführungen, Kinderprogrammen und Workshops an. Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Situation eine Anmeldung erforderlich und die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

 

Info: Ausstellung Roland Wesner „Die Regenbogenfalle im Dialog mit einer Installation von Simone Westerwinter“, 26. September 2020 bis 17. Januar 2021; Eröffnungsabend am Freitag, 25. September 2020, von 17 bis 21 Uhr; Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Straße 93, 70806 Kornwestheim; www.museen-kornwestheim.de, Tel. 07154 202-7401.

Besuchen Sie die Kulturregionen Deutschlands

Alle Regionen
Alle Regionen