Station: [11] Louis Apol: "Ein norwegischer Fjord", um 1880


Es waren nicht nur deutsche und norwegische Maler, die das große Land hoch im Norden künstlerisch entdeckt haben. Der aus dem niederländischen Den Haag stammende Maler Louis Apol – ein wichtiger Repräsentant der Haager Schule – war spezialisiert auf Winterlandschaften. Er kam unfreiwillig nach Norwegen: 1880 war er eingeladen, an der niederländischen Arktis-Expedition der „Willem Barentsz“ nach Spitzbergen teilzunehmen. Doch es kam zu einer Katastrophe und das Schiff havarierte auf einem Riff. Nachdem aller Ballast von Bord geworfen worden war, gelang es der Mannschaft, den Segler wieder seetüchtig zu machen. Die Lage blieb aber gefährlich, so dass die Expedition abgebrochen wurde und die Besatzung im nordnorwegischen Hammerfest anlandete. Diese Erfahrung bestimmte das künstlerische Schaffen von Louis Apol. Hierfür steht sein um 1880 entstandenes Gemälde mit dem Titel Ein norwegischer Fjord. Mit schnellem Pinselduktus hat der Künstler die Maloberfläche gleichsam aufgepflügt, um die Schroffheit der Landschaft fast haptisch greifbar zu machen. Apol vermittelt damit dem Betrachter ein Gespür für die kalte, raue Luft der Atmosphäre. Die graue Tonalität ist für die Haager Schule charakteristisch.