Station: [14] Carl Frederik Sørensen: "Bei einer norwegischen Schiffswerft", 1872


Der dänische Maler Carl Frederik Sørensen hatte sich 1872 einem Wettkampf gestellt: Sørensen, der als Schnellmaler bekannt war, forderte seinen Landsmann Hans Frederik Gude am Listafjord heraus: Wer von ihnen würde der Schnellere sein, Gude mit seiner Aquarellmalerei oder Sørensen mit seinen Ölfarben? Gude konnte die Konkurrenz für sich entscheiden. Im gleichen Jahr entstand Sorensens Gemälde mit dem Titel Bei einer norwegischen Schiffswerft, auf dem er selbst notierte, dass er es am 16. Juli 1872 in Arendal gemalt habe. Das Motiv ist die damalige Schiffswerft in der südnorwegischen Hafenstadt Arendal, die rund 260 Kilometer südlich von Christiania, dem heutigen Oslo, am Skagerrak liegt. Er inszenierte eine spannungsvolle Komposition durch den Wechsel von Nah- und Fernsicht sowie durch Hell-Dunkel-Kontraste. Der dunkle Bug eines an der Küste aufgeslipten Holzboots, nahe herangerückt an die vordere Bildebene, wird vom Betrachter in Untersicht wahrgenommen. Das kräftige Braun bildet es einen lebendigen Gegensatz zu dem lichten, weiten Panorama der Fjordlandschaft. Auf dem ruhig ausgebreiteten Gewässer spiegelt sich fein nuanciert das Wolkenbild am Himmel. Zur weiteren Belebung tragen Menschen bei, die sich bei den Booten, die an die steinige Küste gezogen wurden, unterhalten.