Station: [3] Das Ende der Republik


Es war eigentlich nicht Caesar, der die römische Republik auf dem Gewissen hatte. Schon lange vor ihm waren bedeutende Feldherrn wie Marius oder Sulla zu übergroßer Macht aufgestiegen. Sie hatten so viel Beute gemacht und an das Heer verschenkt, dass ihre Soldaten zu ihren Klienten geworden waren. Dadurch geriet das Gleichgewicht der Macht ins Schwanken. Doch Augustus war der erste, der systematisch genug Finanzquellen an sich zog, um alle Wähler Roms zu seinen Klienten zu machen. Basis seiner Macht wurde die Eroberung Ägyptens im Jahre 31 v. Chr. Das Reich am Nil war damals das reichste Land der Mittelmeerwelt. Augustus reservierte all seine Einkünfte für die eigene Schatulle. Darüber hinaus kontrollierte er das römische Heer, indem er das Oberkommando über alle Provinzen behielt, in denen große Heeresteile standen. Und er zog die Verantwortung über dessen Besoldung an sich. Dafür musste er Münzen prägen. Er tat es in gewaltigem Ausmaß. Nicht in der römischen Münzstätte. Die gab er mit großer Geste dem Senat zurück. Er brauchte sie nicht. In Lyon und Spanien entstand ein Vielfaches dessen, was die römischen Senatoren prägen mochten. Augustus zog ungeheuren Reichtum aus dem römischen Weltreich und verschenkte ihn in großem Stil. Mit seinen Geschenken band er die gesamte römische Gesellschaft als Klienten an sich. Er wurde zum obersten Patron Roms, stand so nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich an der Spitze der römischen Hierarchie. In unserer Picture Tour sehen Sie, wie er das genau gemacht hat.