Station: [1] Begrüßung


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Willkommen, willkommen, liebe Gäste! Ich sehe, mein Personal hat Sie schon in Empfang genommen, eingewiesen und Sie sind mit einem dieser neumodischen Geräte ausgestattet. Sehr gut! Dann können wir mit unserem Rundgang beginnen.

[kurzes Räuspern] Ich freue mich, Sie hier in unserem bescheidenen Zuhause zu begrüßen und darf mich gleich vorstellen: Therese Bergenthal, geborene Gabriel, das ist mein Name. Ich bin, wie man so schön sagt, die Hausherrin hier in Haus Kupferhammer. Mein Mann hat das Haus im Jahr 1849 gekauft und wir haben uns ganz nach unserem Geschmack hier eingerichtet. [nebenbei] Mein Mann lässt sich übrigens entschuldigen. Die Arbeit… die liebe Arbeit… Sie verstehen schon. Er ist täglich in seinen Fabriken unterwegs und kommt kaum dazu, oben im Comptoir seine Geschäfte zu führen. [seufzt] Und wenn er sich dann mal ein paar freie Stunden gönnt, stellen Sie sich vor!, dann zieht es ihn wieder schon hinaus auf Wald und Flur! Ach, er liebt eben die Jagd, mein Wilhelm, und genießt nichts so sehr wie die kühle Luft des Morgens, die Hatz und das Bellen der Hunde in seinem 3000 Hektar großen Jagdrevier. Zwei besonders schöne Trophäen hat er auch hier im Flur aufhängen lassen, die Hirschgeweihe rechts und links an den Querwänden, sehen Sie?

 

SFX Singen von Kanarienvögeln  

 

Ich für meinen Teil ziehe ja unsere Vögelchen vor, die mit ihrem Gesang tagaus, tagein das Vestibül erfüllen. Die beiden Vogelbauer sind über ein Seil miteinander verbunden, so dass sich der eine hebt, wenn man den anderen senkt. Auch unser Besuch, den ich gerne in unserem schönen Vestibül empfange, erfreut sich immer an dem munteren Gesang. Und Sie sicherlich auch, nicht wahr?

 

Zu Ehren unserer Vorgänger haben wir übrigens deren Porträts hier hängen lassen. Der Herr dort links, vor der Flügeltür, ist Johann Theodor Möller, der von 1732 bis 1763 in Haus Kupferhammer lebte. Er hat dieses traditionsreiche Gebäude erbauen lassen. Und er besaß auch einst die Schmiede – den Kupferhammer – nach dem unser Haus benannt ist. Drei Generationen lang bewohnten die Möllers das Haus. Doch ach! [Seufzen] Johann Theodors Großneffe schließlich hatte kein Händchen für die Geschäfte. Und dann hat ihm noch die Revolution von 1848 schwer zugesetzt. [flüsternd] Man erzählt sich, dass seine eigenen Arbeiter ihn bedroht und seinen ganzen Weinkeller leergetrunken haben! Das hat ihn ins Grab gebracht. [Wieder laut] Wie dem auch sei, im Jahr 1849 haben wir die Möllerschen Besitztümer gekauft und mit ihnen auch das Haus. Kommen Sie, ich werde es Ihnen zeigen. Sie können sich dabei an den Nummern orientieren, die Sie jeweils in der Nähe der Türen finden. Sie hängen überall im Haus und Sie brauchen sie dann nur auf Ihrem neumodischen Gerät einzugeben.

Hier im Erdgeschoss befinden sich drei zweckmäßig eingerichtete Ausstellungsräume und am Ende des Ganges unser schöner Wintergarten.