Station: [3] Hochaltar


Die drei Gemälde des Hochaltars und die beiden Seitenaltäre gehören heute zu den letzten Zeugen der einst barocken Innenausstattung der Klosterkirche.

Sie wurden von dem lothringischen Künstler Joseph Melling geschaffen, der 1767 in Schuttern tätig war: Melling bebilderte nicht nur sieben der einst 14 Altäre, sondern hinterließ auch ein Deckengemälde. Die Vierung – also der Raum, in dem Haupt- und Seitenschiff sich kreuzen – war von einer stattlichen Kuppel bekrönt.

Beidseitig des Hochaltars, der die Himmelfahrt Marias zeigt, sind Reliquien in barocken Rahmen aufgestellt. Schutterns wichtigste Reliquie war seit 1268 eine Kapsel mit einigen Tropfen vom Blut Christi. Zu Klosterzeiten wurde der Jahrestag ihrer Übertragung aus Straßburg an jedem 15. November mit einem großen Fest begangen.

Wer das „Heiligblut“ in der Klosterkirche besuchte, erhielt dafür einen Ablass von 100 Tagen für Todsünden bzw. von einem Jahr für lässliche Sünden. Um diese Zeitspanne, so glaubte man, würde sich dann nach dem Tod der Aufenthalt im Fegefeuer verkürzen. Immerhin noch 40 Tage Ablass brachte es, wenn man in den vierzehn Tagen um Mariä Himmelfahrt, um Peter und Paul oder um den Kirchweihtag herum in Schuttern beichtete. Das Kloster entwickelte sich deshalb zu einem bedeutenden Wallfahrtsort im oberrheinischen Gebiet. Großen Zulauf fand auch immer der Offotag am 14. Januar, an dem bis zu 5.000 Arme gespeist wurden.