<< < Station: [121] Heinz Westergerling: St. Aegidiusbrunnen


Aegidius alt:

Ruhig, ruhig, meine Kleine. Die Pfeile der Angreifer werden dir nichts tun! Du hast die Ohren gespitzt und lauschst auf die Jäger und ihre Hunde, die näherkommen. Aber Gott steht uns bei und du wirst kein Leid erfahren.

Schließlich bist du mir seit Jahr und Tag ein treuer Begleiter, seit ich mich von den Menschen zurückgezogen habe und einsam mitten im Wald lebe. Ohne dich wäre ich verhungert und verdurstet, und nun werde ich dich schützen.

Waldatmo aus

Josef:

Hast du gesehen? Das ist der Heilige Aegidius mit seiner Hirschkuh. Er lebte als Einsiedler fernab von den Menschen, nur mit seinem gezähmten Tier. Aber als eines Tages der König eine Jagd in dem Wald abhält, da spüren die Jagdhunde das Tier auf. Und als die Jäger versuchen, es mit Pfeilen zu töten, treffen sie nicht die Hirschkuh, sondern Ägidius.

Der König sieht, was er angerichtet hat, und es tut ihm so leid, dass er Ägidius die besten Ärzte schickt und ihm außerdem ein Kloster bauen lässt. Und Ägidius wird der Abt, also der Chef von diesem Kloster.

Seitdem verehren die Menschen ihn als einen der vierzehn Nothelfer. Er ist also ein ziemlich wichtiger Heiliger. Und in Rheda-Wiedenbrück sowieso, denn die Stadtkirche von Wiedenbrück ist ja nach ihm benannt: Sankt Aegidius. Und auch das Seniorenheim, also das Haus, in dem die älteren Menschen wohnen. Es heißt: Altenwohnheim Sankt Aegidius.

Ich denke, der Heilige Ägidius hier vor der Tür, der beschützt nicht nur seine Hirschkuh, sondern auch alle Leute, die in dem Seniorenheim wohnen, glaubst du nicht?

 

Alle Abbildungen : Torsten Nienaber, © Wiedenbrücker Schule Museum