<< < Station: [14] Geld in Wiedenbrück


Josef:

Hmm… also das soll Geld sein. So riesige Geldscheine? Glaubst du das? Das sieht ja aus wie Spielgeld!

Aber lustig sehen die Scheine aus. Und alle haben Bilder aus Wiedenbrück. Hier unten, links, zum Beispiel: Da erkennt man den Patersbogen, und ganz viele Menschen, die gleich rechts abbiegen, zur Paterskirche. Und der eine hat ein Kreuz auf dem Rücken, der stellt den Jesus dar, der sein Kreuz durch Jerusalem nach Golgatha trägt. Das ist die Kreuztracht, eine Prozession durch die Stadt, die jedes Jahr an Karfreitag aufgeführt wird.

Und darüber, das ist das Singen des Osterweckrufs, wenn die Liedertafel „Eintracht“ am Ostersonntag ganz früh am Morgen durch die Stadt zieht und die Menschen mit ihrem Gesang aufweckt. Das machen die schon seit über 100 Jahren!... also für dich: seit über 200 Jahren!

Oder hier unten… die bunten Scheine. Hmm… da geht es um die französischen Truppen, die von Napoleon, die 1808 Wiedenbrück erobert haben und mehrere Jahre in der Stadt geblieben sind. Und darunter um den Dreißigjährigen Krieg und eine Eroberung durch die Schweden… mit Kanonen und Enterleitern… und im Hintergrund brennt schon alles… ganz schön aufregend!

Also, diese Geldscheine wirken wie Bildergeschichten, die von früher erzählen. Aber schau mal, hier gleich rechts daneben. Da liegen ein paar echte Münzen, alte Münzen. Die wurden früher in Wiedenbrück geprägt. Wiedenbrück hat ja seit 952 das Markt-, Münz- und Zollrecht, also wurden hier schon im Mittelalter Münzen hergestellt, jahrhundertelang: die Wiedenbrücker Pfennige. Die gab es in Silber und später auch in Kupfer. Das ist natürlich billiger.

Was? Wie heißen eure Münzen heute? Euro und Cent? Nie gehört… seltsame Währung. Vielleicht sind sie auch so riesig, wie diese Geldscheine? Denn schau mal, dort hinten, hinter dem Schwert, da habe ich nochmal zwei Münzen in einer Vitrine entdeckt. Die sind auch ziemlich groß… und die haben ein Lederband, also ob man sie sich um den Hals binden sollte…

Alle Abbildungen : Torsten Nienaber, © Wiedenbrücker Schule Museum