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Auf der Reeperbahn nachts um halb eins… halb eins… dideldideldumm… oder keins…

Oh je, ich glaube, unser Katerchen hat ein bisschen von dem ausgelaufenen Schnaps aufgeschleckt!

Schnaps? Wasn fürn Schnaps?

Na komm, Katerchen. Du gehst jetzt mal schnell hier raus, aus unserer Wirtschaftsküche.

Ja ja… brauchst dich gar nicht so aufzuregen. Jetzt aber raus hier!

Dieser Kater ist wirklich erstaunlich, manchmal benimmt er sich wie ein Mensch. Betrinkt sich an unserem selbstgebrannten Schnaps. Also so was! Aber hier in der Küche hat er nun wirklich nichts zu suchen. Hier wird gearbeitet: Hier wird Obst gemostet und eingeweckt, Milch entrahmt und Butter gestampft und heute ist dran: das vielgeliebte Kliemtsche Sauerkraut. Dafür habe ich mir heute Morgen extra die Füße gewaschen, denn die Krautraspeln müssen ja ordentlich gestampft und getreten werden. Und das geht am besten mit bloßen Füßen – frisch gewaschen, selbstverständlich. Und hier, in dem schönen, kühlen Raum, kann das Sauerkraut dann ganz in Ruhe gären, bevor wir es in Gläser abfüllen und verkaufen.

Und mit einem kleinen Schuss Selbstgebranntem wird unser gutes Sauerkraut nochmal so lecker… und bekömmlich. 

Oh, Verzeihung!

Ach, Vater, du mit deinem Schnaps!

Was heißt hier, ich mit meinem Schnaps! Wir können froh sein, dass wir die Brennereirechte mit dem Hof übernehmen konnten. Unser Kümmel- und Wachholderschnaps ist uns eine gute Einnahmequelle, da gibt es nichts zu meckern. Lass mal sehen, wie weit die Destillation schon ist…

Ah! Ein guter Tropfen!

Ja, aber lass nicht wieder alles danebenkleckern, denn sonst schleckt unser Katerchen es wieder auf und torkelt hier wieder durch die Wirtschaftsküche.

Fotos: © Schlesisch-Oberlausitzer Museumsverbund gGmbH