In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung zeigt der Frankfurter Künstler Paul Haas seine dreiteilige Arbeit Storema. Seine Skulpturen setzen sich mit der Frage auseinander, in welchem Verhältnis Material, Erinnerung und Körper zueinander stehen und wie eine Formensprache unserer Jetzt-Zeit aussehen könnte. Seit Jahrhunderten gilt die Kunst als überwunden. Techniken des Möglichen, von welchen die Menschen nichts wussten, als sie noch auf der Erde lebten, besiedeln die Welten. Nur auf dem abgelegenen Planeten Feldeváye kehrt die Kunst als Geschenk einer fremden Spezies zurück. In Dietmar Daths Sciene-Fiction-Roman Feldeváye (2014) sind die Storema außerirdische, hochphilosophische Geisteswesen in hölzernen Panzern, die dazu anregen, sich mit andersartigem Denken zu beschäftigen. Bei Paul Haas wirken die skulpturalen Werke der Arbeit Storema wie Bestandteile eines einzelnen, nicht-menschlichen Körpers, dessen Struktur modular angelegt ist. Die Grenzen dieses Körpers sind nicht eindeutig festgelegt, sondern erweiterbar. In Storema gehen traditionelle, handwerkliche Techniken, gebrauchte Materialien und tradierte Formen eine neue Verbindung ein. Welche Rolle konkreten Materialien in der eigenen Biografie zukommt und mit welchen Materialien man sich umgibt, ist für ihn nicht nur Teil einer persönlichen, sondern auch einer gesellschaftlichen Geschichte. Haas nutzt in seiner künstlerischen Praxis Techniken wie das Drechseln, welches ihm durch seine eigene Familiengeschichte vertraut ist, und kombiniert sie mit einer Suche nach einer neuen Formensprache im Angesicht aktueller Fragen.   Foto: Paul Haas, Storema, 2020, © und Courtesy: Der Künstler, Installationsansicht Nassauischer Kunstverein, 2020, Foto: Janine Drewes
20. Mar 2020 - 00:00
Wilhelmstrasse 15
Wiesbaden
65185
Germany

Current event for "Nassauischer Kunstverein Wiesbaden"

Paul Haas / Storema

20. Mar 2020 - 00:00 – 28. Jun 2020 - 00:00
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden

In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung zeigt der Frankfurter Künstler Paul Haas seine dreiteilige Arbeit Storema. Seine Skulpturen setzen sich mit der Frage auseinander, in welchem Verhältnis Material, Erinnerung und Körper zueinander stehen und wie eine Formensprache unserer Jetzt-Zeit aussehen könnte.

Seit Jahrhunderten gilt die Kunst als überwunden. Techniken des Möglichen, von welchen die Menschen nichts wussten, als sie noch auf der Erde lebten, besiedeln die Welten. Nur auf dem abgelegenen Planeten Feldeváye kehrt die Kunst als Geschenk einer fremden Spezies zurück. In Dietmar Daths Sciene-Fiction-Roman Feldeváye (2014) sind die Storema außerirdische, hochphilosophische Geisteswesen in hölzernen Panzern, die dazu anregen, sich mit andersartigem Denken zu beschäftigen. Bei Paul Haas wirken die skulpturalen Werke der Arbeit Storema wie Bestandteile eines einzelnen, nicht-menschlichen Körpers, dessen Struktur modular angelegt ist. Die Grenzen dieses Körpers sind nicht eindeutig festgelegt, sondern erweiterbar. In Storema gehen traditionelle, handwerkliche Techniken, gebrauchte Materialien und tradierte Formen eine neue Verbindung ein. Welche Rolle konkreten Materialien in der eigenen Biografie zukommt und mit welchen Materialien man sich umgibt, ist für ihn nicht nur Teil einer persönlichen, sondern auch einer gesellschaftlichen Geschichte. Haas nutzt in seiner künstlerischen Praxis Techniken wie das Drechseln, welches ihm durch seine eigene Familiengeschichte vertraut ist, und kombiniert sie mit einer Suche nach einer neuen Formensprache im Angesicht aktueller Fragen.

 

Foto: Paul Haas, Storema, 2020, © und Courtesy: Der Künstler, Installationsansicht Nassauischer Kunstverein, 2020, Foto: Janine Drewes

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