Die Ausstellung des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege zeigt die Vorläufer und das kulturelle Umfeld des Bauhauses und richtet damit den Blick auf dessen Innovationskraft, aber auch auf Wegbereiter der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts.  Bereits 1911, acht Jahre vor der Gründung des Bauhauses in Weimar, hat der Architekt Walter Gropius mit dem Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld die weltweit erste Inkunabel der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts geschaffen. Deswegen hat die UNESCO das seit 1949 unter Denkmalschutz stehende Fagus-Werk 2011 zum Weltkulturerbe der Menschheit erhoben. Gestalterisch ist die dort entworfene Architektur – für jedermann erkennbar – der Vorläufer des ab 1924 ebenfalls von Gropius errichteten Bauhausgebäudes in Dessau. Die überragende innovative Leistung von Gropius vor dem Ersten Weltkrieg lässt sich nachvollziehen, wenn man das Fagus-Werk mit der historistischen Architektur vor 1914 vergleicht. Dabei setzt sich der große Wurf von Gropius auch von den Gestaltungsweisen des Jugendstils, des Expressionismus, der Reform- und sogar der Ingenieursarchitektur ab. Das Anliegen der Ausstellung ist es, die Unterschiede zwischen dem Fagus-Werk auf der einen Seite und den zeitgleichen Stilarchitekturen auf der anderen Seite zu zeigen. Denn die herkömmliche Architektur stellt die Welt dar, aus der Gropius mit seinen Entwürfen ausgebrochen ist, um etwas Innovatives, etwas radikal Neues zu schaffen. Ohne andere Größen der Moderne herabzuwürdigen, waren es seine frühen Gestaltungsideen, die die Baukunst des 20. Jahrhunderts prägten. Darüber hinaus wird mit der Ausstellung gezeigt, dass damals auch viele andere Architekten von Rang und Namen in Niedersachsen tätig waren. Zu ihnen gehörten beispielsweise Peter Behrens, Paul Bonatz, Otto Haesler, Fritz Höger oder Bruno Taut – alle außergewöhnliche Persönlichkeiten neben vielen weiteren nennenswerten Namen der Architekturgeschichte Deutschlands. Sie hinterließen aufsehenerregende Gebäude, die vielfach noch heute einen hohen Stellenwert besitzen. Auch wenn diese Architekten traditioneller dachten als Gropius, waren sie als kreative Antipoden ebenfalls Wegbereiter der modernen Bauhaus-Architektur. Deshalb verdienen sie bis heute Beachtung und Wertschätzung.  
08. Aug 2019 - 10:00
Schloßstr 13
Bad Pyrmont
31812
Deutschland

Aktueller Termin von "Museum Schloss Pyrmont"

“Auf dem Weg zum Bauhaus – Architektur vor dem I. Weltkrieg in Niedersachsen”

08. Aug 2019 - 10:00 – 01. Sep 2019 - 17:00
Museum Schloss Pyrmont

Die Ausstellung des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege zeigt die Vorläufer und das kulturelle Umfeld des Bauhauses und richtet damit den Blick auf dessen Innovationskraft, aber auch auf Wegbereiter der Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. 

Bereits 1911, acht Jahre vor der Gründung des Bauhauses in Weimar, hat der Architekt Walter Gropius mit dem Fagus-Werk im niedersächsischen Alfeld die weltweit erste Inkunabel der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts geschaffen. Deswegen hat die UNESCO das seit 1949 unter Denkmalschutz stehende Fagus-Werk 2011 zum Weltkulturerbe der Menschheit erhoben. Gestalterisch ist die dort entworfene Architektur – für jedermann erkennbar – der Vorläufer des ab 1924 ebenfalls von Gropius errichteten Bauhausgebäudes in Dessau.

Die überragende innovative Leistung von Gropius vor dem Ersten Weltkrieg lässt sich nachvollziehen, wenn man das Fagus-Werk mit der historistischen Architektur vor 1914 vergleicht. Dabei setzt sich der große Wurf von Gropius auch von den Gestaltungsweisen des Jugendstils, des Expressionismus, der Reform- und sogar der Ingenieursarchitektur ab.

Das Anliegen der Ausstellung ist es, die Unterschiede zwischen dem Fagus-Werk auf der einen Seite und den zeitgleichen Stilarchitekturen auf der anderen Seite zu zeigen. Denn die herkömmliche Architektur stellt die Welt dar, aus der Gropius mit seinen Entwürfen ausgebrochen ist, um etwas Innovatives, etwas radikal Neues zu schaffen. Ohne andere Größen der Moderne herabzuwürdigen, waren es seine frühen Gestaltungsideen, die die Baukunst des 20. Jahrhunderts prägten.

Darüber hinaus wird mit der Ausstellung gezeigt, dass damals auch viele andere Architekten von Rang und Namen in Niedersachsen tätig waren. Zu ihnen gehörten beispielsweise Peter Behrens, Paul Bonatz, Otto Haesler, Fritz Höger oder Bruno Taut – alle außergewöhnliche Persönlichkeiten neben vielen weiteren nennenswerten Namen der Architekturgeschichte Deutschlands. Sie hinterließen aufsehenerregende Gebäude, die vielfach noch heute einen hohen Stellenwert besitzen. Auch wenn diese Architekten traditioneller dachten als Gropius, waren sie als kreative Antipoden ebenfalls Wegbereiter der modernen Bauhaus-Architektur. Deshalb verdienen sie bis heute Beachtung und Wertschätzung.

 

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