Sara Nabil  No Objection Possible 21. September bis 21. Oktober 2018 Eröffnung: 20. September 2018, ab 18 Uhr Die videobasierten und installativen Interventionen von Sara Nabil (*1994, Kabul) verhandeln Mechanismen hinter Macht-und Gewaltstrukturen und deren mögliche Folgen. In No Objection Possible, ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung, okkupieren ihre Arbeiten als Reaktion auf das daraus resultierende gesellschaftliche Ungleichgewicht die Ausstellungsräume. Sara Nabil verbindet in ihren Arbeiten Erinnerungen an ihre Kindheit in Afghanistan mit persönlichen Beobachtungen zum aktuellen Zeitgeschehen. In der Ausstellung No Objection Possible nimmt die Künstlerin mit der Zivilgesellschaft diejenigen in den Fokus, die die Auswirkungen wichtiger politischer Entscheidungen zu spüren bekommen, und verweist indirekt auf die hinter diesen Entscheidungen stehenden, teilweise auch wirtschaftlichen, Interessen. Die gleichnamige Installation, die speziell für die Ausstellung entstanden ist, kombiniert Videos mit skulpturalen Elementen. Das Zentrum der Arbeit bildet dabei ein überdimensionierter Tisch, der über den Köpfen zu schweben scheint. Verhandlungstische, die als architektonisches Element in politischen Interieurs weltweit in Verwendung sind, dienen Sara Nabil dabei als Sinnbild für Machtstrukturen und politische Handlungen. „Als ich das erste Mal diese Tische sah, war ich sechs Jahre alt. Meine Familie und ich lebten unter dem Taliban-Regime, das Musik und Fernsehgeräte verboten hatte, aber wir hatten Satellitenfernsehen zu Hause. Auf einem Kanal sah ich Nachrichten über den Angriff der USA auf Afghanistan. Der Präsident der USA kündigte von einem solchen Tisch aus an, Afghanistan anzugreifen. Auch auf der anderen Seite versammelten sich Menschen um einen solchen Tisch und verhandelten das Schicksal von Millionen“, erinnert Sara Nabil.   Wie wirkt sich das Votum der Mächtigen an einem Tisch auf das Leben von Millionen Menschen aus? Welche Spuren hinterlassen diese Entscheidungen in individuellen Lebensgeschichten? Und nicht zuletzt: Ist Widerspruch möglich?
21. Sep 2018 - 00:00
Wilhelmstrasse 15
Wiesbaden
65185
Deutschland

Aktueller Termin von "Nassauischer Kunstverein Wiesbaden"

Sara Nabil / No Objection Possible

21. Sep 2018 - 00:00 – 21. Oct 2018 - 00:00
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden

Sara Nabil 
No Objection Possible

21. September bis 21. Oktober 2018
Eröffnung: 20. September 2018, ab 18 Uhr

Die videobasierten und installativen Interventionen von Sara Nabil (*1994, Kabul) verhandeln Mechanismen hinter Macht-und Gewaltstrukturen und deren mögliche Folgen. In No Objection Possible, ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung, okkupieren ihre Arbeiten als Reaktion auf das daraus resultierende gesellschaftliche Ungleichgewicht die Ausstellungsräume.

Sara Nabil verbindet in ihren Arbeiten Erinnerungen an ihre Kindheit in Afghanistan mit persönlichen Beobachtungen zum aktuellen Zeitgeschehen. In der Ausstellung No Objection Possible nimmt die Künstlerin mit der Zivilgesellschaft diejenigen in den Fokus, die die Auswirkungen wichtiger politischer Entscheidungen zu spüren bekommen, und verweist indirekt auf die hinter diesen Entscheidungen stehenden, teilweise auch wirtschaftlichen, Interessen. Die gleichnamige Installation, die speziell für die Ausstellung entstanden ist, kombiniert Videos mit skulpturalen Elementen. Das Zentrum der Arbeit bildet dabei ein überdimensionierter Tisch, der über den Köpfen zu schweben scheint. Verhandlungstische, die als architektonisches Element in politischen Interieurs weltweit in Verwendung sind, dienen Sara Nabil dabei als Sinnbild für Machtstrukturen und politische Handlungen.

„Als ich das erste Mal diese Tische sah, war ich sechs Jahre alt. Meine Familie und ich lebten unter dem Taliban-Regime, das Musik und Fernsehgeräte verboten hatte, aber wir hatten Satellitenfernsehen zu Hause. Auf einem Kanal sah ich Nachrichten über den Angriff der USA auf Afghanistan. Der Präsident der USA kündigte von einem solchen Tisch aus an, Afghanistan anzugreifen. Auch auf der anderen Seite versammelten sich Menschen um einen solchen Tisch und verhandelten das Schicksal von Millionen“, erinnert Sara Nabil.
 

Wie wirkt sich das Votum der Mächtigen an einem Tisch auf das Leben von Millionen Menschen aus? Welche Spuren hinterlassen diese Entscheidungen in individuellen Lebensgeschichten? Und nicht zuletzt: Ist Widerspruch möglich?

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