Online-Konferenz 7.–8. November 20 Livestream über die Website der KW, keine Anmeldung benötigt In deutscher und englischer Sprache mit Simultanübersetzung _________________________________________________________ VILLEGGIATURA diskutiert Muster ruraler Gentrifizierung und fragt nach der Rolle, die zeitgenössische Kunst in diesen spielt. Verdrängungsprozesse unterscheiden sich von Stadt zu Stadt, von Region zu Region. Trotz aller Spezifitäten weisen jüngere Fälle von Land Grabbing jedoch Gemeinsamkeiten auf, die dabei helfen könnten, kollektive Lösungen zu finden. Wenn Kunst und Kultur einen Beitrag leisten können, wie könnte dieser aussehen – im Normalfall und im bestmöglichen Fall? VILLEGGIATURA beschäftigt sich sowohl mit historischen Entwicklungen als auch mit Strategien der Visualisierung, die bessere Modelle möglich werden lassen – technologisch, ideologisch und finanziell. Obwohl viel auf dem Spiel steht, wissen die meisten Städter*innen mehr über Mietpreise in Kreuzberg als über den Ausverkauf Brandenburgs. Das Pastorale dient dem Urbanen schon seit jeher als identitätsstiftende Metapher. In der Renaissance bezeichnete Villeggiatura eine Sommerfrische im altrömischen Stil, einen Landsitz als neuzeitliches Arkadien. In einigen Gegenden lebt diese imperiale Nonchalance bis heute fort. Um genau diese Abstraktionen und die Infrastrukturen, die sie ermöglichen, geht es VILLEGGIATURA. Dabei werden wir nicht in (Selbst-)Kritik verharren, sondern versuchen, zukunftsträchtige Modelle zu entwickeln: Wie kann die Stadt als größere Biosphäre und nicht nur als Insel in einem Meer schöner oder langweiliger Landschaften begriffen werden? Urbane Räume haben gegenüber ländlichen insofern einen Vorteil, als dass dortige Verdrängungsprozesse ein vieldiskutiertes Thema sind, das regelmäßig Schlagzeilen macht. Dies ist nicht zuletzt auf jene Netzwerke zurückzuführen, die Berlin und andere Metropolen zu Kampfplätzen um das „Recht auf Stadt“ gemacht haben. Die Nichtbeachtung ruraler Gentrifizierung im medialen Mainstream hat derweil komplexe Auswirkungen auf mit ihr verbundene Identitätskrisen und Heimatgefühle. Können aus politischen Gegensätzen zwischen Stadt und Land taktische Bündnisse geschmiedet werden? Teilnehmende: Marwa Arsanios, Grace Blakeley, Marco Clausen, Simone Hain, Maria Hetzer, Wolfgang Kil, Suhail Malik, Jumana Manna, Bahar Noorizadeh, RIWAQ, Christopher Roth, Katya Sander, terra0, Axel Vogel, Marion von Osten und weitere Kurator: Tirdad Zolghadr in Zusammenarbeit mit Marion von Osten Kuratorische Assistenz: Sabrina Herrmann
07. Nov 2020 - 00:00
Auguststraße 69
Berlin
10117
Deutschland

Aktueller Termin von "KW Institute for Contemporary Art"

VILLEGGIATURA

07. Nov 2020 - 00:00 – 08. Nov 2020 - 00:00
KW Institute for Contemporary Art

Online-Konferenz

7.–8. November 20

Livestream über die Website der KW, keine Anmeldung benötigt
In deutscher und englischer Sprache mit Simultanübersetzung

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VILLEGGIATURA diskutiert Muster ruraler Gentrifizierung und fragt nach der Rolle, die zeitgenössische Kunst in diesen spielt. Verdrängungsprozesse unterscheiden sich von Stadt zu Stadt, von Region zu Region. Trotz aller Spezifitäten weisen jüngere Fälle von Land Grabbing jedoch Gemeinsamkeiten auf, die dabei helfen könnten, kollektive Lösungen zu finden. Wenn Kunst und Kultur einen Beitrag leisten können, wie könnte dieser aussehen – im Normalfall und im bestmöglichen Fall? VILLEGGIATURA beschäftigt sich sowohl mit historischen Entwicklungen als auch mit Strategien der Visualisierung, die bessere Modelle möglich werden lassen – technologisch, ideologisch und finanziell.

Obwohl viel auf dem Spiel steht, wissen die meisten Städter*innen mehr über Mietpreise in Kreuzberg als über den Ausverkauf Brandenburgs. Das Pastorale dient dem Urbanen schon seit jeher als identitätsstiftende Metapher. In der Renaissance bezeichnete Villeggiatura eine Sommerfrische im altrömischen Stil, einen Landsitz als neuzeitliches Arkadien. In einigen Gegenden lebt diese imperiale Nonchalance bis heute fort. Um genau diese Abstraktionen und die Infrastrukturen, die sie ermöglichen, geht es VILLEGGIATURA.

Dabei werden wir nicht in (Selbst-)Kritik verharren, sondern versuchen, zukunftsträchtige Modelle zu entwickeln: Wie kann die Stadt als größere Biosphäre und nicht nur als Insel in einem Meer schöner oder langweiliger Landschaften begriffen werden? Urbane Räume haben gegenüber ländlichen insofern einen Vorteil, als dass dortige Verdrängungsprozesse ein vieldiskutiertes Thema sind, das regelmäßig Schlagzeilen macht. Dies ist nicht zuletzt auf jene Netzwerke zurückzuführen, die Berlin und andere Metropolen zu Kampfplätzen um das „Recht auf Stadt“ gemacht haben. Die Nichtbeachtung ruraler Gentrifizierung im medialen Mainstream hat derweil komplexe Auswirkungen auf mit ihr verbundene Identitätskrisen und Heimatgefühle. Können aus politischen Gegensätzen zwischen Stadt und Land taktische Bündnisse geschmiedet werden?

Teilnehmende: Marwa Arsanios, Grace Blakeley, Marco Clausen, Simone Hain, Maria Hetzer, Wolfgang Kil, Suhail Malik, Jumana Manna, Bahar Noorizadeh, RIWAQ, Christopher Roth, Katya Sander, terra0, Axel Vogel, Marion von Osten und weitere

Kurator: Tirdad Zolghadr in Zusammenarbeit mit Marion von Osten
Kuratorische Assistenz: Sabrina Herrmann

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