In luftiger Höhe wachen sie über die Geschicke einer Kathedrale – Wasserspeier. Als besondere Form mittelalterlicher Drolerien finden wir sie an fast allen gotischen Kathedralen, so auch am gotischen Glockengeschoss des westlichen Vierungsturms des Mainzer Domes. Acht nach Gattung und Art verschiedene Tiere übernehmen hier in künstlerisch gestalteter Form die Funktion von Ablaufrohren. Als 1767 ein Blitz die Westteile des Mainzer Domes stark beschädigt, werden wohl auch die Wasserspeier in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Franz Ignaz Michael Neumann (1733–1785), der Sohn des berühmten Barockarchitekten Johann Balthasar Neumann, ließ in den Jahren von 1769–1774 den Vierungsturm in seinen historischen Formen wieder erstehen. Ein denkmalpflegerischer Akt, der heute noch seinesgleichen sucht. Sicher hat Neumann auch die Wasserspeier erneuern lassen, doch ob die heute noch Erhaltenen nun diejenigen des Barock sind oder doch aus dem 19. Jahrhundert stammen, darüber schweigen die Quellen. Martin und Bonifatius – die spätgotischen Schreinfiguren des Marienaltars nehmen zusammen mit der zentralen Madonnenfigur unter den vielen Objekten des Mainzer Doms eine ganz besondere Stellung ein. Alle drei ragen in ihrer künstlerischen Qualität aus der Fülle der skulpturalen Werke des Doms heraus. Sie verlassen anlässlich des Einbaus einer neuen Orgel erstmals seit ihrer Aufstellung in einem neugotischen Schrein 1875 ihren angestammten Platz. Maria, die „Schöne Mainzerin“, wird zur Verehrung auf den Altar der Laurentius-Kapelle versetzt; ihre Begleiter hingegen, der hl. Martin und der hl. Bonifatius, können im Dommuseum ganz aus der Nähe betrachtet werden. Erstmals seit 150 Jahren erschließt sich damit ihre ganze Schönheit. Beide Objektgattungen stellen uns vor Rätsel. Machen Sie sich in unserer Kabinett-Ausstellung selbst ein Bild …. GANZ AUS DER NÄHE
08. Nov 2019 - 00:00
Domstr. 3 / Der Eingang zum Museum befindet sich im Kreuzgang des Doms
Mainz
55116
Deutschland

Aktueller Termin von "Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum"

VOM HIMMEL HOCH… Die Figuren des Marienaltars und die Wasserspeier des Doms ... GANZ AUS DER NÄHE

08. Nov 2019 - 00:00 – 22. Dec 2019 - 00:00
Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum

In luftiger Höhe wachen sie über die Geschicke einer Kathedrale – Wasserspeier. Als besondere Form mittelalterlicher Drolerien finden wir sie an fast allen gotischen Kathedralen, so auch am gotischen Glockengeschoss des westlichen Vierungsturms des Mainzer Domes. Acht nach Gattung und Art verschiedene Tiere übernehmen hier in künstlerisch gestalteter Form die Funktion von Ablaufrohren.

Als 1767 ein Blitz die Westteile des Mainzer Domes stark beschädigt, werden wohl auch die Wasserspeier in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Franz Ignaz Michael Neumann (1733–1785), der Sohn des berühmten Barockarchitekten Johann Balthasar Neumann, ließ in den Jahren von 1769–1774 den Vierungsturm in seinen historischen Formen wieder erstehen. Ein denkmalpflegerischer Akt, der heute noch seinesgleichen sucht. Sicher hat Neumann auch die Wasserspeier erneuern lassen, doch ob die heute noch Erhaltenen nun diejenigen des Barock sind oder doch aus dem 19. Jahrhundert stammen, darüber schweigen die Quellen.

Martin und Bonifatius – die spätgotischen Schreinfiguren des Marienaltars nehmen zusammen mit der zentralen Madonnenfigur unter den vielen Objekten des Mainzer Doms eine ganz besondere Stellung ein. Alle drei ragen in ihrer künstlerischen Qualität aus der Fülle der skulpturalen Werke des Doms heraus. Sie verlassen anlässlich des Einbaus einer neuen Orgel erstmals seit ihrer Aufstellung in einem neugotischen Schrein 1875 ihren angestammten Platz. Maria, die „Schöne Mainzerin“, wird zur Verehrung auf den Altar der Laurentius-Kapelle versetzt; ihre Begleiter hingegen, der hl. Martin und der hl. Bonifatius, können im Dommuseum ganz aus der Nähe betrachtet werden.

Erstmals seit 150 Jahren erschließt sich damit ihre ganze Schönheit.

Beide Objektgattungen stellen uns vor Rätsel. Machen Sie sich in unserer Kabinett-Ausstellung selbst ein Bild

…. GANZ AUS DER NÄHE

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