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F: 1987 passierte etwas, das wohl niemand für möglich gehalten hätte: Michail Gorbatschow, Generalsekretär der Kommunistische Partei der Sowjetunion, verkündete eine Abkehr von der bisherigen Politik. Die UdSSR verzichtete auf ihren Vormachtsanspruch innerhalb des Warschauer Pakts. Unter Staatschef Gorbatschow wurden zahlreiche Reformen eingeleitet – die schließlich das Ende
der Sowjetunion brachten. Damit verbunden waren vor allem zwei Schlagworte: Glasnost und Perestroika.

M: Glasnost bedeutet Offenheit. Konkret hieß das: Ende der Zensur, Rede- und Meinungsfreiheit für das Volk. Regimekritiker wurden freigelassen, die Unterdrückung der Kirchen beendet und Demonstrationen erlaubt.

F: Der Begriff Perestroika bedeutet so viel wie Umbau. Die Sowjetunion sollte ein demokratischer Staat werden, die Planwirtschaft
wurde gelockert, in den Betrieben gab es mehr Mitbestimmung.

M: In den anderen Staaten des Ostblocks, in Polen und Ungarn, setzten ebenfalls zaghafte Reformen ein. Und in der DDR?

F: Dort hielt man wenig von Gorbatschows Politik. Noch im Dezember 1988 grenzte sich Erich Honecker ausdrücklich vom Reformkurs der Sowjetunion ab. Doch die Entwicklung war längst nicht mehr aufzuhalten.

Foto: © DDR-Museum Pforzheim