Slawenburg Raddusch e.V.

Zur Slawenburg 1, 03226 Vetschau / Spreewald, Deutschland

Wo Sie uns finden:

Straße
Zur Slawenburg 1
PLZ/Ort
03226 Vetschau / Spreewald
Land
Deutschland
Telefon
035433-55522
Fax
035433-55523

Web
http://www.slawenburg-raddusch.de
E-Mail
slawenburg-raddusch@spreewald.de


Weitere Öffnungszeiten
April - Oktober täglich 10 - 18 Uhr
November - März täglich 10 - 16 Uhr
Schließzeiten: 24. - 26. Dezember; im Januar auf Anfrage
Eintritt
Erwachsene: 7,00 Euro
Kinder: 4,50 Euro
Familienkarte: 19,00 Euro

Beschreibung

Slawenburg Raddusch – Archäologie in der Niederlausitz

Zwischen rekultivierter Braunkohlengrube und Spreewald liegt die Slawenburg Raddusch mit der Ausstellung „Archäologie in der Niederlausitz“. Das wie aus der Zeit gefallene Gebäude aus Holz, Erde, Sand und Lehm ist eine äußerlich originalgetreue Adaption einer slawischen Flucht- und Speicherburg des 9./10. Jahrhunderts.

Noch immer wird das südliche Brandenburg von riesigen Tagebauen geprägt. Der slawische Burgwall von Raddusch war eine von acht frühmittelalterlichen Burgen, welche in diesem Zusammenhang ausgegraben werden mussten. Damit gilt die Niederlausitz als eine der besterforschten Burgenlandschaften.

Flucht und Speicherburg

Die ursprüngliche Anlage war eine von mittlerweile fast 50 bekannten slawischen Burgen im Stammesgebiet der Lusizi, des Stammes welcher der späteren (Nieder)Lausitz ihren Namen gab. Über die Zwecke dieser überwiegend sehr kleinen, ringwallförmigen Anlagen wird in der Forschung immer noch kontrovers diskutiert. Die meisten Burgen dienten offensichtlich als Flucht- und Speicherburgen in den politisch unruhigen Zeiten zwischen Ostfränkischem Reich und entstehendem Deutschen Reich. Hinzu kamen Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Slawenstämmen, deren gesellschaftliche Entwicklung stark differierte.

Die „Rekonstruktion“ beruht auf den Forschungsergebnissen sowohl zur Burg von Raddusch als auch der anderen hier ausgegrabenen Burgen. Insbesondere die Baumaße (Außendurchmesser 56 m, Innendurchmesser 36 m, Burghof ca. 1000 m²) entsprechen exakt der vor 1150 Jahren an selber Stelle entstandenen ersten Burg von Raddusch. Dazu gehören auch der umlaufende Wassergraben und die beiden durch die ursprünglich massive Wallmauer führenden Tunneltore. Die Außenhülle besteht wie in slawischer Zeit aus Eichenholz, der Gebäudekörper heute aus Beton.

Archäologie in der Niederlausitz – von der Steinzeit bis zum Mittelalter

Die Dauerausstellung präsentiert Ergebnisse der Tagebauarchäologie weit über die slawische Zeit hinaus. Die Archäologen graben sich in der Niederlausitz durch eine 130.000 jährige Kulturlandschaft – vom Neandertaler bis zu den frühindustriellen Holzkohlemeilern der lokalen Eisenwerke. All dies wird anschaulich anhand der Originalexponate dargestellt. Den Originalen sind Rekonstruktionen, Ergänzungen oder Animationen in Form kleiner Trickfilme zugeordnet. Die Ausstellung mit Grafiken in kräftigen Farben und großen Fotos wirkt lebendig und modern. Der Kontrast zur „historischen“ Außenhülle ist dabei beabsichtigt.

Das die Burg umgebende Freigelände ist dabei wie in slawischer Zeit frei von Baumbewuchs. Halbkreisförmig zieht sich ein 600 m langer sog. Zeitsteg um die Burg. Dieser soll leicht verfremdet an die Knüppeldämme des Frühmittelalters im Niederungsgebiet am Spreewaldrand erinnern. Zeit wird in (Lauf)Strecke transformiert - 12.000 Jahre Geschichte vom Ausgang der Altsteinzeit bis zur Eröffnung der Burg 2003. Entlang des Steges verweisen Landschaftsinseln und Stationen in chronologischer Abfolge auf die in der Ausstellung dargestellten Zeiten. Der Bewuchs der Landschaftsinseln deutet die allmähliche Bewaldung und deren Veränderung in der Niederlausitz an. Besonders Familien mit Kindern zieht es unwiderstehlich zum großen Kinderspielplatz mit Kletterstier, Wagenwippe und –rädern. Für die Kleinsten gibt es einen Wasserspielbereich mit Schafen.

Ort auf der Karte

Alben

Weitere Museen in der Nähe