Aus Ostdeutschland, Polen und dem gesamten Ostseegebiet sind zahlreiche Hacksilberschätze bekannt. Sie datieren in die Zeit um 1000 und enthalten häufig zerkleinerte Münzen und Schmuckstücke. Hacksilber ist Zeugnis für die im östlichen und nördlichen Europa in dieser Zeit übliche Gewichtsgeldwirtschaft. Das Gewicht des Silbers bestimmte den Wert, der Münzwert oder die Qualität des Schmucks waren ohne Bedeutung. Die Prägestätten der Münzen und die chemische Zusammensetzung des Silbers sprechen für weitreichende Handelskontakte vom Hindukusch bis an die Nordsee. Die wertvollste Handelsware, die aus den nordwestslawischen Ländern exportiert wurde, waren kriegsgefangene oder geraubte Sklaven – Männer, Frauen und Kinder. Weitere Ausfuhrgüter waren Pelze, Wachs und Honig. Die Ausstellung vereint bedeutende Silberschätze aus Ostdeutschland und Polen der Zeit vom 10. bis 11. Jahrhundert. Schmuck des 11. bis 13. Jahrhunderts aus dem Warschauer Nationalmuseum ergänzt die meist bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Funde aus den Hacksilberschätzen. Wertvolle Grabfunde aus Prag und Brünn verweisen auf die Qualität der Schmuckherstellung in Böhmen und Mähren während des 9. und 10. Jahrhunderts. Aus Mecklenburg-Vorpommern stammen eiserne Fesseln und Reste menschlicher Gebeine ermordeter Sklaven. Sie verdeutlichen die Grausamkeit des Sklavenhandels.
16. Jul 2022 - 17:28
Platz des 17. Juni 1
Görlitz
02826
Deutschland

Aktueller Termin von "Kaisertrutz – Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur"

Sonderausstellung »Silber für Sklaven – Schätze des Mittelalters«

16. Jul 2022 - 17:28 – 08. Jan 2023 - 17:26
Kaisertrutz – Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur

Aus Ostdeutschland, Polen und dem gesamten Ostseegebiet sind zahlreiche Hacksilberschätze bekannt. Sie datieren in die Zeit um 1000 und enthalten häufig zerkleinerte Münzen und Schmuckstücke. Hacksilber ist Zeugnis für die im östlichen und nördlichen Europa in dieser Zeit übliche Gewichtsgeldwirtschaft. Das Gewicht des Silbers bestimmte den Wert, der Münzwert oder die Qualität des Schmucks waren ohne Bedeutung. Die Prägestätten der Münzen und die chemische Zusammensetzung des Silbers sprechen für weitreichende Handelskontakte vom Hindukusch bis an die Nordsee.

Die wertvollste Handelsware, die aus den nordwestslawischen Ländern exportiert wurde, waren kriegsgefangene oder geraubte Sklaven – Männer, Frauen und Kinder. Weitere Ausfuhrgüter waren Pelze, Wachs und Honig.

Die Ausstellung vereint bedeutende Silberschätze aus Ostdeutschland und Polen der Zeit vom 10. bis 11. Jahrhundert. Schmuck des 11. bis 13. Jahrhunderts aus dem Warschauer Nationalmuseum ergänzt die meist bis zur Unkenntlichkeit zerstörten Funde aus den Hacksilberschätzen. Wertvolle Grabfunde aus Prag und Brünn verweisen auf die Qualität der Schmuckherstellung in Böhmen und Mähren während des 9. und 10. Jahrhunderts. Aus Mecklenburg-Vorpommern stammen eiserne Fesseln und Reste menschlicher Gebeine ermordeter Sklaven. Sie verdeutlichen die Grausamkeit des Sklavenhandels.

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