Aquarien sind weit mehr als bloße Schauvitrinen exotischer Meeresbewohner: Sie sind lebendige Forschungs­laboratorien und interaktive Lern­zentren zugleich. Hinter ihren gläsernen Wänden sammeln Meeresbiologen bahnbrechende Erkenntnisse über Verhalten, Fortpflanzung und Ökologie zahlreicher Fisch-, Reptilien- und Wirbellosen­arten. Ob in der Aufzucht seltener Arten, der Erforschung mariner Krankheiten oder der Entwicklung nachhaltiger Zucht­methoden – Aquarien leisten einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Weltmeere und ihrer Bewohner.

Gleichzeitig fungieren sie als Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Durch multimediale Inszenierungen, Live-Fütterungen und interaktive Stationen wird komplexes Fachwissen greifbar gemacht und ein Bewusstsein für die Fragilität mariner Ökosysteme geschaffen. Von den imposanten Unterwassertunneln des Monterey Bay Aquarium bis hin zu den interaktiven Touch-Pools im Ozeaneum Stralsund: Jedes Aquarium erzählt seine eigene Geschichte von Forschung, Artenschutz und Bildung. In diesem Blogartikel stellen wir Ihnen die beeindruckendsten Meereswelten vor und zeigen, wie sie als Tor zu unerforschten Tiefen und als Motor für Umwelt­bildung fungieren.

Chimelong Ocean Kingdom (Zhuhai, China)
https://www.chimelong.com/zh/oceankingdom/
Chimelong Ocean Kingdom in Zhuhai ist mit knapp 49 Millionen Litern Fassungsvermögen das größte Aquarium der Welt und Teil eines umfangreichen Freizeitparks. Die gigantischen Becken beherbergen über 20.000 Tiere aus mehr als 800 Arten, darunter Walhaie und Manta­rochen. Zahlreiche interaktive Shows und Unterwasser­tunnel ermöglichen Besuchern ein beeindruckendes Meeres­erlebnis.

Singapore Oceanarium (Sentosa, Singapur)
https://www.singaporeoceanarium.com/en.html
Das Singapore Oceanarium (Singapur) fasst rund 45 Millionen Liter Wasser und zählt zu den artenreichsten Aquarien der Welt. In über 49 thematischen Aquarien präsentieren sich mehr als 100.000 Meeres­bewohner aus allen Ozeanen, etwa Riffhaie, Drücker­fische und Garnelen. Ein 36 m langer Glastunnel gibt faszinierende Einblicke in die Unterwasser­welt.

L’Oceanogràfic (Valencia, Spanien)
https://www.oceanografic.org/en/
L’Oceanogràfic in Valencia ist mit etwa 42 Millionen Litern Europas größtes Meeres­museum und Teil der futuristischen Ciudad de las Artes y las Ciencias. Das Areal umfasst mehrere Kuppeln, die verschiedene Ökosysteme wie die Arktis, die Tropen und das Mittelmeer nachbilden. Mehr als 27.000 Tiere aus 750 Arten – von Belugawalen bis zu Korallen – laden zu einer Weltreise unter Wasser ein.

Georgia Aquarium (Atlanta, USA)
https://www.georgiaaquarium.org/
Das Georgia Aquarium in Atlanta beherbergt circa 38 Millionen Liter Wasser und war bei seiner Eröffnung 2005 das größte Aquarium der Welt. Es ist eines von nur zwei Aquarien außerhalb Asiens mit haltenden Walhaien und bietet zudem Riesenmantas, Buckelwale und Delfine. Ein über neun Meter hohes Panoramaglas gewährt beeindruckende Tiefen­blicke in das riesige Haupt­becken.

Aquarium of Genoa (Genua, Italien)
https://www.acquariodigenova.it/en/
Das Aquarium von Genua, in einem historischen Hafen­gebäude untergebracht, verfügt über rund 24 Millionen Liter Wasser und erstreckt sich auf 70 Becken. Es zeigt zwölf verschiedene Lebens­räume – von der Lagune bis zum offenen Ozean – und ist besonders bekannt für sein Hai-Areal. Mit interaktiven Touchpools und einem großen Flach­wasseraquarium bietet es spannende Einblicke für Groß und Klein.

Shedd Aquarium (Chicago, USA)
https://www.sheddaquarium.org/
Das 1930 eröffnete Shedd Aquarium am Ufer des Michigansees gilt als eines der ersten großen Binnen-Aquarien und fasst rund 18,9 Millionen Liter Wasser. In über 90 Becken leben mehr als 32 000 Tiere aus etwa 1 500 Arten – von Belugawalen und Meerottern bis zu Korallen und Piranhas. Moderne Themen-Galerien wie „Amazon Rising“, „Polar Play Zone“ und der „Wild Reef“-Tunnel bieten immersive Erlebnisse und interaktive Programme für jede Altersgruppe.

uShaka Marine World (Durban, Südafrika)
https://ushakamarine.com/
uShaka Marine World, direkt an Dur­bans Golden Mile, kombiniert seit 2004 Aquarium und Wasserpark auf einem 17 000 m³ großen Meeresterritorium. Über 10 000 Tiere aus rund 400 Arten – von Haien und Rochen bis zu Nilpferden und Du­gongs – können Besucher durch einen 95 m langen Unterwasser­tunnel beobachten. Ergänzt wird das Angebot durch Touch-Pools, Shows mit Seelöwen und einen „PowerPlay“-Abenteuerspielplatz.

Osaka Aquarium Kaiyukan (Osaka, Japan)
https://www.kaiyukan.com/language/eng/
Das Kaiyukan am Tempozan Harbour Village beherbergt etwa 11 000 m³ Wasser und ist mit 620 Arten in über 30 000 Exemplaren das artenreichste Aquarium Japans. In 15 Becken werden die Lebensräume rund um den Pazifischen Feuerring nachgestellt – von der Antarktis über die Philippinen bis zum Ostpazifik. Zentrales Highlight ist das riesige Kuroshio-Becken mit seinem Walhai, mehreren Rochen­arten und hunderten tropischer Fische.

Okinawa Churaumi Aquarium (Motobu, Japan)
https://churaumi.okinawa/en/
Im Ocean Expo Park gelegen, zeigt das Okinawa Churaumi Aquarium rund 10 000 m³ Wasser und das weltbekannte Kuroshio-Becken mit 7 500 m³ Fassungsvermögen. Dort leben seit 2002 Walhaie und Mantarochen – ein einmaliges Forschungs- und Zuchterlebnis. Vier Ebenen voller Themenzonen reichen von Korallenriffen über Tiefsee­fische bis hin zu Schwertwurzeln und bieten tägliche Delfin-Shows.

Dubai Aquarium & Underwater Zoo (Dubai, VAE)
https://www.thedubaiaquarium.com/en/
Mit etwa 10 000 m³ Wasser im riesigen Panoramaglas­becken ist das Aquarium im Dubai Mall eines der größten freistehenden Aquarien. Ein 270°-Acryl­tunnel (48 m lang) führt durch das Hauptbecken, in dem über 33 000 Tiere aus 85 Arten – u. a. Sandtigerhaie und Meeresschildkröten – leben. Im darüber liegenden Underwater Zoo auf drei Ebenen erwarten die Besucher Lebensräume vom Regenwald bis zur Tiefsee sowie der „King Croc“, einer der größten Zuchtkrokodile.

Vancouver Aquarium (Vancouver, Kanada)
https://www.vanaqua.org/
Im Stanley Park in Vancouver gelegen, umfasst das Aquarium rund 9.900 m³ Wasser und wurde 1956 eröffnet. In mehr als 50 Becken leben über 50.000 Meerestiere aus über 500 Arten – von Seelöwen und Belugas bis zu Quallen und tropischen Rifffischen. Das Haus ist führend in Meeressäuger-Rettung, Forschung und Umweltbildung und bietet Highlights wie das kanadische Pazifikbecken und interaktive Touch-Pools.

Istanbul Aquarium (Istanbul, Türkei)
https://www.istanbulakvaryum.com/en/
Das 2011 eröffnete Istanbul Aquarium an der Küste von Florya fasst rund 7.000 m³ Wasser in 64 thematischen Becken entlang eines 1 km langen „Weltwassertour“-Pfads. Dort leben etwa 15.000 Tiere aus 1.500 Arten, darunter Haie, Rochen und Piranhas, die verschiedene globale Biome darstellen. Zu den Attraktionen zählen ein 80 m langer Unterwassertunnel, interaktive 4D-Filme sowie Regenwald- und Gletscher-Ausstellungsbereiche.

Lisbon Oceanarium (Lissabon, Portugal)
https://www.oceanario.pt/en/
Das Oceanário de Lisboa, erbaut für die Expo 1998, beherbergt ein zentrales Hauptbecken mit 5 Mio. l Wasser und vier Satellitenbecken für unterschiedliche Lebensräume. Über 16.000 Tiere aus 450 Arten – von Seevögeln und Pinguinen bis zu Rochen und Seewölfen – bieten Einblicke in die Weltmeere rund um den Globus. Bekannt ist das Haus für seine offene Sichtachse, temporäre Sonderausstellungen und umfangreiche Meeresschutzprogramme.

Two Oceans Aquarium (Kapstadt, Südafrika)
https://www.aquarium.co.za/
Direkt am Victoria & Alfred Waterfront in Kapstadt gelegen, fasst das Aquarium rund 4.000 m³ Wasser und thematisiert die Vermischung von Atlantik und Indischem Ozean. Mehr als 8.000 Tiere aus 300 Arten – darunter Pinguine, Haie und Seepferdchen – sind in Nachbildungen von Korallenriffen, Kelpwäldern und Gezeitentümpeln zu sehen. Interaktive Touch-Pools, ein versenkbarer „U-Boot-Balkon“ und Bildungsprogramme zur Meeresökologie runden das Angebot ab.

Marineland Antibes (Antibes, Frankreich)
https://www.marineland.fr/en/
In einem historischen Schloss an der Côte d’Azur gelegen, umfasst Marineland Antibes etwa 4.000 m³ Wasser in seinen Delfin-, Seelöwen- und Riffbecken. Rund 4.000 Tiere aus 150 Arten – von Delfinen und Seelöwen bis zu tropischen Fischen und Haien – werden hier in beeindruckenden Shows präsentiert. Ein etwa 15 m langer Unterwassertunnel, ein großes Haibecken und ein wissenschaftlicher Meeresforschungsbereich bieten spannende Einblicke und fördern den Artenschutz.

Shanghai Ocean Aquarium (Shanghai, China)
https://www.sh-aquarium.com/en
Das Shanghai Ocean Aquarium befindet sich am Pudong-Ufer gegenüber dem Oriental Pearl Tower und beeindruckt mit rund 3.500 m³ Wasser. In thematisch gestalteten Bereichen wie dem Jangtse-Delta, den Korallenriffen und der Tiefsee präsentieren sich über 450 Arten – von Riffhaien und Rochen bis zu exotischen Fischschwärmen. Ein 155 m langer Unterwassertunnel ermöglicht Besuchern atemberaubende Rundumblicke auf die aquatischen Bewohner.

National Aquarium Baltimore (Baltimore, USA)
https://aqua.org/
Das National Aquarium in Baltimore, 1981 im Inner Harbor eröffnet, fasst etwa 3.240 m³ Wasser und gliedert sich in Bereiche wie „Atlantic Coral Reef“, „Amazon River Forest“ und „Australia: Wild Extremes“. Mehr als 20.000 Tiere aus rund 750 Arten – darunter Delfine, Haie und farbenprächtige Rifffische – kann man durch einen 23 m langen Glastunnel beobachten. Interaktive Programme wie „Dolphin Discovery“ sowie umfangreiche Forschungs- und Artenschutzprojekte machen das Aquarium zu einem führenden Zentrum für Meeresbildung.

Monterey Bay Aquarium (Monterey, USA)
https://www.montereybayaquarium.org/
Das Monterey Bay Aquarium an der kalifornischen Pazifikküste beinhaltet rund 2.800 m³ Wasser und ist bekannt für sein 10 m hohes Kelp-Forest-Becken. Es widmet sich der lokalen Tierwelt des Monterey Bay National Marine Sanctuary und zeigt Seeanemonen, Seelöwen, Mondquallen und zahlreiche Fischarten hinter großen Panoramafenstern. Zudem engagiert es sich intensiv in Naturschutz- und Forschungsinitiativen – etwa zur Seeotter-Wiederansiedlung und zur Bekämpfung von Plastikverschmutzung.

Ozeaneum Stralsund
https://www.ozeaneum.de
Das Ozeaneum Stralsund, eröffnet im Juli 2008 als Teil des Deutschen Meeresmuseums, erstreckt sich über rund 7 300 m² Ausstellungsfläche an der historischen Hafen­insel. Die wellenförmige Fassade aus über 5 000 schimmernden Metall­platten symbolisiert das Meer und öffnet den Blick auf 39 Aquarien mit insgesamt ca. 2 600 m³ Wasser.

Schwerpunktmäßig widmen sich die Ausstellungen den Ökosystemen von Nord- und Ostsee: Im imposanten Nordsee­becken ziehen große Hering- und Plattfisch­schwärme ihre Bahnen, während die Ostsee-Halle heimische Arten wie Dorsche, Seesterne und Meer­schnecken zeigt. Daneben laden Themen­inseln zu exotischen Tropen­riffs ein, in denen farbenprächtige Korallen, Anemonen und Fische aus aller Welt leben.

Interaktive Stationen und Live-Vorführungen (z. B. Fütterungen, Forschungseinblicke) machen das Ozeaneum gerade für Familien und Schulklassen zum interaktiven Lernort. Als Zentrum für Meeresschutz und -forschung bietet es darüber hinaus regelmäßige Bildungs­programme, wissenschaftliche Vorträge und Kooperationen zur Erhaltung mariner Lebens­räume.

SeaWorld San Diego (San Diego, USA)
https://seaworld.com/san-diego/
SeaWorld San Diego vereint Freizeitpark-Attraktionen mit vielfältigen Meeresausstellungen und verfügt im Hauptkomplex über rund 2.500 m³ Aquariumvolumen. In Bereichen wie Pacific Point Preserve, Turtle Reef und Penguin Encounter werden Haie, Meeresschildkröten, Pinguine und Delfine in naturnah gestalteten Lebensräumen gezeigt. Die berühmten Orca- und Delfinshows im Shamu-Stadion sowie Rescue- und Rehabilitationsprogramme für gestrandete Meeressäuger prägen das Besuchserlebnis.

Tokyo Sea Life Park (Tokio, Japan)
https://www.tokyo-zoo.net/english/sea-life.html
Das Tokyo Sea Life Park im Ueno-Park, 1989 eröffnet, umfasst etwa 2.200 m³ Wasser mit einem markanten kuppelförmigen Hauptbecken. In thematisch gestalteten Ausstellungsbereichen tummeln sich pelagische Schwarmfische wie Thunfische, Makrelen und Sardinen in einem 30 m langen Unterwassertunnel; daneben sind Pinguine, Haie und Quallen zu sehen. Ein Schwerpunkt liegt auf wandernden Fischarten und ökologischer Bildung, ergänzt durch interaktive Touch-Pools und wechselnde Sonderausstellungen.

Bildnachweis:
Von Léodras – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=50806306

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