Universität Zürich eröffnet neues Naturhistorisches Museum mit vier Dinosauriern

Bronzewirbel des Diplodocus zum Anfassen für Menschen mit und ohne Sehbehinderung (Bild: Michele Di Fede / UZH)
Bronzewirbel des Diplodocus zum Anfassen für Menschen mit und ohne Sehbehinderung (Bild: Michele Di Fede / UZH)

Die Universität Zürich hat ihre vier naturwissenschaftlichen Museen – das Zoologische, das Paläontologische, das Anthropologische und das Botanische Museum – zum Naturhistorischen Museum der Universität Zürich (NMZ) zusammengeführt. Die neue Dauerausstellung, die am 18. März 2024 eröffnet wurde, behandelt zunächst Themen aus der Zoologie und Paläontologie und wird durch neue Exponate, darunter vier Dinosaurier-Skelette, ergänzt. In späteren Phasen werden anthropologische und botanische Inhalte hinzugefügt. Das Museum zielt darauf ab, naturwissenschaftliche Forschung erlebbar zu machen und das Verständnis für Evolution und Biodiversität zu fördern.

«Mit dem Naturhistorischen Museum möchten wir naturwissenschaftliche Forschung unter einem Dach erlebbar machen und die Begeisterung für die Natur in all ihrer Vielfalt und Schönheit wecken», sagt Stephan Neuhauss, Prodekan Forschung der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. «Unsere Besucher sollen verstehen, welche Bedeutung Evolution und Biodiversität haben und wie dynamisch sich das Leben auf unserem Planeten entwickelt.»

Attraktion

Die auffälligste Attraktion der neugestalteten Dauerausstellung ist ein Quartett von Dinosauriern aus dem Sauriermuseum Aathal, das die Universität Zürich 2019 als Spende erhalten hat: Ein 17 Meter langer Diplodocus, begleitet von einer Giraffe und einer riesigen Schildkröte, steht beispielhaft für die langhalsigen Pflanzenfresser. Vor dem massiven Dinosaurierskelett können Besucher vier bronzene Wirbel berühren, die in Brailleschrift beschriftet sind und sowohl blinden als auch sehbehinderten Personen einen Eindruck von diesem prähistorischen Riesen vermitteln. Zusätzlich demonstrieren drei lebensechte Modelle – von einem schlüpfenden Ei bis zu einem einjährigen Dinosaurier – sein schnelles Wachstum. Zwei andere große Dinosaurier – ein Allosaurus und ein Hesperosaurus Stegosaur – sind als heftiger Raubtier und stachelgepanzerte Beute gegenübergestellt. Die Knochen dieser großen Dinosaurier sind robuster, oft versteinert und daher häufiger auf Ausgrabungsstätten zu finden. Es gab jedoch auch kleinere Dinosaurier während der Mesozoikums. Im Naturhistorischen Museum werden diese durch einen etwa zwei Meter langen Nanosaurus repräsentiert, sowohl als Skelett als auch in Form eines Modells.

Entwicklungs- und Überlebenskünstler

Einige kleine, gefiederte Raubsaurier überlebten das Massenaussterben vor 66 Millionen Jahren und entwickelten sich zu einer breiten Palette von Formen und Farben. Heute bevölkern mehr als 11.000 Arten dieser Dinosaurier-Nachkommen den Globus: Wir kennen sie als Vögel. In der Ausstellung symbolisiert ein übergroßes Elsternskelett – ebenfalls eine neue Ergänzung – den bemerkenswerten evolutionären Fortschritt der Dinosaurier. Anders als Dinosaurier, die sich entweder weiterentwickelten oder ausstarben, blieben einige Insekten in Aussehen und Lebensweise über die Zeit hinweg weitgehend unverändert, was sie zu den wahren Überlebenden der Erdgeschichte macht. Als neue Attraktionen können Museumsbesucher jetzt vier bespielhafte Exemplare bestaunen – eine Libelle, eine Mücke, eine Zikade und einen Laufkäfer – präsentiert als große, lebendige Modelle.

Naturwissenschaften und Öffentlichkeit im Dialog

Das Naturhistorische Museum ermöglicht es Besuchern, die Bronzewirbel eines Diplodocus hautnah zu erleben – und das sowohl für sehende als auch für sehbehinderte Menschen. Zusätzlich zu vier Dinosaurierskeletten, die in den Vereinigten Staaten entdeckt wurden, stellt das Museum nun auch das Skelett eines Ichthyosauriers aus, der vor etwa 169 Millionen Jahren im schweizerischen Mitteljura lebte. Dieses heimische Meeresreptil, das ursprünglich eine Länge von bis zu sieben Metern erreichte, wurde von Wissenschaftlern der Universität Zürich in Aargau, nahe Auenstein bei Wildegg, ausgegraben und aufbereitet. Es gilt als das größte und vollständigste Ichthyosaurier-Fossil der Welt.

„Das Naturhistorische Museum bringt naturwissenschaftliche Forschung zum Anfassen und vermittelt auf klare, doch zugängliche Weise, wie wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden“, erklärt UZH-Rektor Michael Schaepman bei der Eröffnung. Um ein möglichst inklusives Museumserlebnis zu schaffen, sind die Texte in der permanenten Ausstellung bewusst leicht verständlich formuliert. „Wir möchten Menschen jeden Alters erreichen und ihnen die Welt der Naturwissenschaften näherbringen. Im Naturhistorischen Museum schaffen wir eine neue Welt des Erlebens und einen neuen Ort der Begegnung für Besucher aus Zürich, der gesamten Schweiz und aus aller Welt“, fügt Schaepman hinzu.

Quelle:
https://www.news.uzh.ch/de/articles/media/2024/NMZ.html

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