Station: [10] Maschinenscheune


Schon die Größe zeigt es an: Die Scheune spielte auf dem Hof als Lager- und Arbeitsraum eine besondere Rolle. Auf dem historischen Foto sieht man die Bauernfamilie Händel beim Einbringen des Heus vor den Ställen und der Scheune stehen.

Zentral im Bild: das sprichwörtliche Scheunentor – ein großzügiger Eingang, durch den man das geerntete und auf die Wagen aufgetürmte Getreide einfahren konnte, bevor es in die seitlichen Kammern, die so genannten Bansen, eingelagert wurde. Der Mittelpunkt der Scheune war die Tenne, also der Platz direkt hinter dem Scheunentor, auf dem das Getreide gedroschen wurde. Einige hölzerne Dreschflegel stehen noch heute bereit und warten auf ihren Einsatz. Der heutige Betonboden ist allerdings eine spätere Zutat. Ursprünglich war die Tenne mit einem Boden aus festem Lehm ausgestattet.

Das Dreschen war eine Winterarbeit, die – je nach Ernteertrag – mehrere Monate des Jahres in Anspruch nehmen konnte. 

Mit der Elektrifizierung kamen motorgetriebene Dreschmaschinen auf – eine erhebliche Arbeitserleichterung! Im Obergeschoss über dem rechten Bansen sind eine stationäre Dreschmaschine und eine Schrotmühle eingebaut, deren Elektromotor in dem vorgebauten Motorhäuschen stand. Das mühselige Flegeldreschen von Hand entfiel damit. Der Motor stammt allerdings erst aus den 1930er Jahren.

Die Scheune wurde mehrfach vergrößert: zuerst im Jahr 1888, als die hintere Längswand um einige Meter nach hinten versetzt und mit einem Schleppdach versehen wurde. 1913 erhielt die Scheune ein festes Dach – bis dahin war sie offenbar mit Stroh gedeckt. Im gleichen Zuge wurde auch ein Kartoffelkeller eingebaut, dessen Eingang Sie links des Scheunentores sehen.

Alle Abbildungen: © Bauernmuseum Zabeltitz