Station: [3] Eingangsbereich


Die drei großen Malereien verwandeln den Eingangsbereich des Museums in ein Fest der Farbe. Es dominieren die drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau. Es sind die Farben, die im gesamten Werk von Kerg die vorherrschende Rolle einnehmen. Betrachten wir die Bilder, die alle in den 50er Jahren entstanden sind, der Reihe nach. Beginnen Sie mit dem Bild vorne an der rechten Wand, gleich neben der Eingangstür.  

Ein farbenfrohes Spiel aus Kreisen, Flächen und Linien tanzt über die Leinwand. Théo Kerg hat dieses Bild seiner Mutter gewidmet und es nach ihr benannt: Marguerite. Seiner Mutter fühlte sich der Maler sein Leben lang eng verbunden, über sie sagte er: 

"Sie lehrte mich das Licht erkennen, fröhlich sein, Lieben und nie verzweifeln."

Genau dieses Licht schafft der Maler mit seinen Farben zu bündeln und mit großer Leuchtkraft zurück in den Raum zu geben. Schauen Sie sich die Komposition der Formen an, die farbigen Kreise und kleine Formen verteilen sich wie freundliche Blumentupfer über die gesamte Leinwand. Sind es Margeritten die Kerg hier seiner Mutter widmet?  Auch das Bild an der gegenüberliegenden Wand lebt durch den Rhythmus aus Farben, Formen, Flächen und Linien. Kerg schafft Kompositionen, die an Musik erinnern. Damit kommt er dem Werk seines ehemaligen Professors Paul Klee sehr nah. Klee lehrte ihm auch die Bedeutung der Farben und ihre psychologische Wirkung. 

Das große blaue Bild hinten im Raum trägt den Titel "Leuchttürme". Zwei Leuchtfeuer strahlen in das tiefe Blau des Nachthimmels. Betrachten Sie die vielen Schichten, in denen Kerg die Farbe aufgetragen hat. Dadurch erscheint das Blau noch tiefer, und die Malerei erhält eine transzendente Wirkung. Im Kontrast zum Blau stehen die Elemente in Orange. Dieser Gegensatz verleiht dem Bild die Dynamik.

Théo Kerg versteht es, Farben und Formen ihre Eigenständigkeit zu geben. Dennoch sind die Bilder noch nicht vollkommen abstrakt. Anders verhält es sich bei der rötlichen Grafik rechts oben an der Wand, die in der nächsten Station genauer betrachtet wird.

Foto: © Doro Burkadt