Station: [19] Küche und Küchengerätschaften


M: Kochen, Backen, Dörren, Mosten, Einkochen – kurz: die Essenszubereitung und Vorratshaltung oblag der Frau und fand in der Küche statt.

F: Das Geschirr dafür war in früheren Jahrhunderten vorwiegend aus Ton und Steinzeug gefertigt, also aus robusten, langlebigen Materialien. Die Schüsseln, Töpfe, Backformen, Teller und Platten wurden von fahrenden Händlern ins Dorf gebracht oder auf Märkten gekauft. Es kam aus der näheren Umgebung: dem Elsass, dem Breisgau oder Kraichgau.

M: Später hielten auch Behältnisse aus Steingut Einzug in die Küchen des Ried. Sie kamen zumeist mit Händlern aus Lothringen und waren mit leuchtend bunten Blumendekoren verziert. Echtes Porzellan war bis ins 20. Jahrhundert hinein viel zu teuer…

F: … oder es kam nur sonntags oder zu ganz besonderen Anlässen auf den Tisch. Wochentags gab es zum Frühstück meist Mehl- oder Milchsuppe mit Brot oder Zimt und Zucker. Mittags ein Fleischgericht oder eine alemannische Spezialität wie „Kiechle“, „Strüwe“, „Knepfle“, „Ofenudle“ oder „Griespfludde“. Abends dann wieder Mehlsuppe.

M: Auch Bohnenkaffee war lange Zeit unbekannt. Immerhin hatten Christian Trampler und Daniel Völker im Jahr 1798 die Zichorienpflanze eingeführt und in Lahr eine Zichorienfabrik gegründet. So trank man eine Art Kaffee aus Zichorie oder gebrannter Gerste. Auch wenn in unserer Museumsküche ein paar Kaffeekannen stehen: Der richtige Bohnenkaffee kam erst sehr viel später hinzu.

 

 

Fotos: © Heimatmuseum Neuried