Station: [1] Willkommen, Anfänge der Stadt


Guten Tag und herzlich willkommen in dem historischen Städtchen Dornburg mit seinen drei Schlössern, hoch über dem mittleren Saaletal.

Dieser Stadtrundgang wird Sie in 13 Stationen durch die Stadtgeschichte Dornburgs führen. Sie werden Herzöge und Baumeister, Dichter und Schriftstellerinnen und begnadete Handwerker kennenlernen.

Und Sie werden den atemberaubenden Blick über das Saaletal genießen können. Doch bevor Sie nun in die Stadt hineingehen, schauen Sie sich bitte noch kurz hier um.

Ungefähr hier, zwischen Sportplatz, Friedhof und Neubaugebiet, liegen wahrscheinlich die Anfänge Dornburgs.

Historiker und Archäologen gehen davon aus, dass sich in diesem Bereich die mittelalterliche Pfalz befand, in der die Könige und Kaiser wohnten, wenn sie ins Saaletal kamen. Otto der Erste hielt sich nachweislich mehrmals in Dornburg auf. Und auf ihn geht auch die erste Erwähnung Dornburgs zurück. Das war im Jahr 937. Ottos Nachfolger Otto der Zweite und Heinrich der Zweite begingen hier mehrere Weihnachtsfeste – mit einer Hofhaltung von 200 bis 300 Personen. So muss die Kaiserpfalz eine beachtliche Größe gehabt und Werkstätten, Ställe und andere Funktionsgebäude umfasst haben.

Auf das geschichtsträchtige Gebiet weisen auch der alte Flurname und der Name der Straße, die heute das Gelände erschließt: „In der alten Stadt“. In den Jahren 2010 bis 2013 wurden in archäologischen Untersuchungen sieben Kellergruben, mehrere Öfen und Abfallgruben freigelegt. Die gefundenen Keramikscherben stammten aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Und ein Graben könnte zu einem Grabensystem gehört haben, das die Vorburg der Pfalz begrenzte. Die ottonische Pfalz dürfte also nicht vorne am Steilhang, sondern hier, etwas nach hinten versetzt, gelegen haben.

Auf die Ottonen folgten die Salier, die sich weiter nach Westen orientierten. In Dornburg wurde es ruhig. Erst ab der Mitte des 13. Jahrhunderts lebt das Städtchen wieder auf – mit einer Burg, deren Grundmauern noch heute Teil des Alten Schlosses sind. Mehr dazu erfahren Sie an unseren Stationen in der Innenstadt.

Alle Abbildungen © Keramik-Museum Bürgel