Station: [2] Archäologische Funde


F: In der Jungsteinzeit, vor rund 7.000 Jahren, gab es Offenbach noch nicht. Grabfunde –, also Objekte, die Verstorbenen mit ins Grab gelegt wurden –, zeigen jedoch, dass unsere Region in den folgenden Jahrtausenden besiedelt wurde, nachdem die Jäger und Sammler der letzten Eiszeit sesshaft geworden waren. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Offenbacher Funde: Steinbeile, Spinnwirtel, Gefäße mit Bandmusterverzierungen.

M: Weitere archäologische Fundstücke von der Bronzezeit bis zur Antike sehen Sie auch auf dem Bildschirm Ihres Smartphones. Finden Sie die Originale in den Vitrinen?

F: Das Bieberer Amulett ist aus der Spätbronzezeit von etwa 1.200 bis 750 vor Christus. Es ist ein kleiner Anhänger aus Bronzedraht in Form einer stilisierten Menschengestalt. Als Grabbeigabe wurden ihm möglicherweise unheilabwehrende Kräfte zugeschrieben. Es wurde im Herbst 1979 in einer eingestürzten Grabkammer südlich von Offenbach-Bieber gefunden.

M: Die Eisenzeit war die dritte vorgeschichtliche Epoche . Aus dieser Periode stammen zwei Hundefigürchen aus einem keltischen Hundegrab. Wurden die Figuren vielleicht einem geliebten Haustier mit auf seine letzte Reise gegeben? (zweifelnd, nachdenklich) Wahrscheinlich ist doch eher, dass eine kultische Beisetzung stattfand.

F: Die Merkurstatuette, auf dem Sockel vor den Vitrinen, kommt aus der römischen Kaiserzeit von Christi Geburt bis 260 n. Chr. Der Götterbote des Handels zeigt sich in Gestalt eines nackten jungen Mannes. In der Hand hält er einen gefüllten Geldbeutel, ein Zeichen für Gewinn und Reichtum. Die Statuette wurde 1979 in einem Gartengrundstück am Offenbacher Buchrainweiher ausgegraben.

M: Einen Brauch aus der Antike zeigt der Schädel eines toten Kriegers aus dem Jahr 650 nach Christus, dem eine Goldmünze, ein sogenannter „Charonspfennig“ in den Mund gesteckt wurde. Die Münze war das Fährgeld für die Fahrt ins Totenreich. Der Schädel wurde bei Ausgrabungen in Bieber gefunden – in einer ehemaligen fränkischen Siedlung.

Foto 1: © Haus der Stadtgeschichte
Fotos 2-4: © J. Baumann