Station: [13] Schottsche Karre und Soluskocher


Es ist noch gar nicht so lange her, da gehörten solche einachsigen Holzkarren zum Straßenbild in unseren Städten. „Schottsche Karren“ hießen sie und angeblich stammt dieser Name von einem Häftling in Hamburg, der Anfang des 17. Jahrhunderts eingesetzt wurde, um mit solch einer Karre den Müll einzusammeln. Der arme Gauner Michel Schott wurde also im wahrsten Sinne des Wortes „vor den Karren gespannt“.

Passenderweise stammt diese Karre ebenfalls aus Hamburg und wurde dem Museum von der dortigen Innung zur Verfügung gestellt. 

Doch die praktischen Karren wurden nicht nur für die Müllabfuhr, sondern auch für alle möglichen anderen Belange genutzt: für den Transport von Waren wie Milchkannen und für Umzüge beispielsweise. Vor allem waren sie aber ein ganz wichtiges Hilfsmittel für die Handwerker, die darauf ihre Werkzeuge und Materialien durch die Stadt zogen.

Und wer sich – wie in früheren Zeiten durchaus üblich – nicht in barer Münze, sondern in Naturalien bezahlen ließ, der wusste auch gleich, wie er seine Kartoffeln, Rüben oder Schweinehälften nach Hause bekam – nämlich auf seiner Schottschen Karre.

Die Klempner transportierten auf der Karre ihre Bleche und Werkstücke. Die waren nicht unbedingt schwer, aber unhandlich. Und was bei den Klempnern keinesfalls fehlen durfte, war der Soluskocher, ein kleiner, mit Holz oder Kohle beheizter Ofen, in dem sie ihre Lötkolben erhitzten.

 

Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann