Station: [3] Büsten von Heinrich Lummel und Alois Schechtl


Da sind sie – die beiden Herren, ohne die es dieses Museum gar nicht gäbe: der Karlstadter Klempnermeister Heinrich Lummel und der Maschinenbauer Alois Schechtl aus dem oberbayerischen Edling. 

Ihre Büsten sind – selbstverständlich – aus Bronze gegossen, denn schließlich haben wir es bei den Klempnern und Kupferschmieden mit echten Meistern der Metallverarbeitung zu tun! Doch dazu später mehr.

Jetzt erst einmal zu diesen beiden Herren und ihrem Verdienst um das Klempner- und Kupferschmiedehandwerk. Sie denken vielleicht, liebe Hörerinnen und Hörer, dass so ein jahrhundertaltes Handwerk auch seit Jahrhunderten unverändert ausgeübt wird? Weit gefehlt, kann ich nur sagen!

Auch die Klempner und Kupferschmiede gehen mit der Zeit. Sie modernisieren ihre Arbeitstechniken und Geräte. Vor allem seit den 1970er und 80er Jahren. Doch was tun mit den alten Maschinen und Werkzeugen, die den goldenen Boden dieses Handwerks so trefflich illustrieren?

Wegschmeißen? Keinesfalls! dachte sich Heinrich Lummel, der als Visionär die moderne Technik vorantrieb, gleichzeitig aber auch ein ausgeprägtes Bewusstsein für aussterbende Arbeitsweisen, alte Maschinen und Werkzeuge hatte. Kurzum: Er wollte sowohl Werktechniken als auch historische Dokumente für die Nachwelt erhalten.

So begann er Anfang der 1980er Jahre alles zu sammeln, was im Bezug zu den Berufen Kupferschmied und Klempner stand. Bald hatte er Gleichgesinnte in ganz Deutschland gefunden und so entstand der Gedanke, ein eigenes Museum auf die Beine zu stellen. Auch der Zentralverband Sanitär-Heizung-Klima war mit von der Partie, und so kam es im Juni 1988 in Karlstadt zur Gründung der „Stiftung Europäisches Klempner- und Kupferschmiede-Museum e.V“.

Alois Schechtl, der durch seine Abkant- und Biegemaschinen in der ganzen Branche bekannt war, entwickelte sich zum größten finanziellen Förderer der Museumsstiftung. Unter uns gesagt, Alois Schechtl hätte das Museum wohl auch gerne in seiner Heimatstadt Edling im Voralpenland gesehen. Doch die Stadt Karlstadt stellte ein Grundstück zur Verfügung und die Planungen unter dem Architekten Alfred Wiener begannen.

Das Resultat: Das sehen Sie hier. Am 27. Juni 1998, nach nur fünf Jahren Planungs- und Bauzeit, öffnete das Europäische Klempner- und Kupferschmiedemuseum feierlich seine Tore.

 

Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann