Station: [22] Das Pfefferkraut


F: Viele Wildkräuter sind heute in Vergessenheit geraten. Die meisten Menschen wissen gar nicht mehr, wie sie in Küche und Haushalt verwendet werden können. Dabei sind früher viele Sorten aus ihnen gezüchtet worden. So war die an Feldrändern wachsende Wegwarte mit ihren hellblauen Blüten vor langer Zeit eine geschätzte Nahrungspflanze. Sie ist der Ursprung des Endiviensalates. Aber auch als Heilpflanze spielte sie eine Rolle. Man schätzte sie für ihre beruhigende Wirkung und bei Appetitlosigkeit.

So manches Kraut ist aus unseren Gärten verschwunden, obwohl es schmackhaft und leicht anzubauen ist. Die Wurzeln und Blätter des weiß blühenden Pfefferkrauts zum Beispiel sind vielseitig in der Küche einsetzbar. Wie der Name schon sagt hat es einen pfeffrigen Geschmack, der auch an den scharfen Meerrettich erinnert. So ist es besonders lecker in Kräuterbutter oder Quark, auch im Salat ist es als Aha-Effekt nicht zu unterschätzen. Probieren sie es doch einfach mal!

Im Mittelalter war das Pfefferkraut auch sicher deshalb beliebt, weil die echten Pfefferkörner aus Indien importiert werden mussten und somit eine teure Rarität waren. Nicht von ungefähr wurden die Händler, die das Monopol auf indischen Pfeffer besaßen, als reiche „Pfeffersäcke“ bezeichnet. So ist das Pfefferkraut auch ein Beispiel dafür, wie man sich in früheren Jahrhunderten stets zu helfen wusste, um einen gewünschten Geschmack trotzdem auf den Teller zu bringen.

Foto: © Stiftung Kloster Jerichow