Station: [40] Kelten in der Eisenzeit: Die Hallstattzeit


Zwischen etwa 800 und 14 vor unserer Zeitrechnung folgt die Eisenzeit auf die Bronzezeit. Eisen – der nun vorherrschende Werkstoff – wird zu einem Massenrohstoff für Werkzeuge, Waffen und Schmuck.

In der Eisenzeit lässt sich erstmals ein Volk, das hinter den archäologischen Funden steht, namentlich fassen: Griechische Schriftsteller berichten im 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung von den Kelten. Aufgrund der kontinuierlichen Entwicklung der Siedlungsgewohnheiten, Bestattungssitten, Metall- und Keramikformen vom 8. bis in das frühe 4. Jahrhundert kann von einer Bevölkerungskontinuität ausgegangen werden.

Die hallstattzeitliche Siedlungslandschaft in Nordbayern ist geprägt von einzelstehenden Gehöften und kleinen Weilern. Auffällig ist das Fehlen befestigter Höhensiedlungen in der Region; nur auf wenigen markanten Höhen Nordbayerns konnten hallstattzeitliche Funde gemacht werden.

In den hallstattzeitlichen Bestattungen, die oft durch Erdhügel als sichtbares Grabmonument markiert wurden, findet man mitunter reiche Ausstattung, wie hölzerne Wägen oder reichen Frauenschmuck.

Zur Mitte des 4. vorchristlichen Jahrhunderts bricht die Besiedlung in ganz Nordostbayern und der östlichen Oberpfalz plötzlich ab. Dies wird gemeinhin mit den keltischen Wanderungen in Verbindung gebracht. Eine Wiederbesiedlung, ausgehend von wenigen zentralen Plätzen, erfolgt vermutlich erst einhundert Jahre später während des 3. Jahrhunderts.

Im Verlauf des ersten vorchristlichen Jahrhunderts kamen die Kelten nochmals in Bedrängnis. Von Norden eindringende germanische Stämme zwangen sie ab ca. 50 vor unserer Zeitrechnung in die Defensive und zur teilweisen Abwanderung. Im Jahr 15 vor unserer Zeit betreten römische Legionen den südbayerischen Boden. Damit endet die Vorgeschichte und wir treten in den Bereich der geschichtlichen Überlieferung ein.