
Ausstellung "Von Einhörnern und Drachentötern"
Die ab November 2018 im Museum St. Marien in Mühlhausen präsentierte Weimarer Sammlung bietet einen einmaligen Einblick in die spätmittelalterliche Kunst Thüringens. Sie vermittelt mit ihren zahlreichen Marien-, Christus- und Heiligendarstellungen ein anschauliches Bild des von starker Religiosität geprägten Mittelalters.
Durch die Anordnung wertvoller Altäre, Skulpturen und Gemälde in der bestehenden Architektur von „St. Marien“ wird der Eindruck eines reich ausgestatteten mittelalterlichen Kirchenraumes wieder erlebbar. Jahrhundertealte Heiligenlegenden wie jene von Maria mit dem Einhorn sowie dem Drachen tötenden Georg veranschaulichen damalige Glaubenswelten.
Der Großteil der etwa 60 Werke umfassenden Sammlung stammt aus Thüringer Kirchen und Kapellen und ist in Künstlerwerkstätten in Erfurt, Saalfeld, Jena oder Altenburg geschaffen worden. Weitere Exponate sind den Nachbarregionen Franken und Sachsen zuzuordnen und zeigen stilistisch die engen künstlerischen Verbindungen zwischen Thüringen und den dortigen Maler- und Bildschnitzerzentren auf. Andere Arbeiten weisen einen Einfluss Albrecht Dürers sowie seines Lehrers Michael Wolgemut aus Nürnberg auf. Zusätzlich erweist sich die Weimarer Kollektion auch als sammlungsgeschichtlich interessant, weil Johann Wolfgang von Goethe sie gefördert hat.