
Schimmernde Schönheiten. Messingobjekte des Jugendstils und Art Deco
Fast wie Gold, aber erheblich preiswerter – die Vorzüge von Messing waren bereits antiken Kulturen bekannt. Als „Gold des Bürgers“ erlebte die vielseitige, leicht zu verarbeitende Metalllegierung aus Kupfer und Zink im Jugendstil und Art Deco ein Come-back. Auf Hochglanz polierte Kerzenleuchter, Vasen, Teekannen, Bowlengefäße und Schalen aus Messing waren auch für den kleineren Geldbeutel erschwinglich und daher sehr beliebt.
"Schimmernde Schönheiten“ ist eine Kooperation mit dem Deutschen Messingmuseum für angewandte Kunst gGmbH in Krefeld. Die Sonderausstellung zeigt Objekte des ornamental bewegten Jugendstils und des sachlicheren Art Deco. In beiden Stilrichtungen nimmt Messing eine interessante Sonderstellung ein: Das in warmem Gold schimmernde Material kommt durch die elegant reduzierte Formensprache besonders zur Geltung. Etwa 150 Einzelobjekte und Garnituren von namhaften Entwerfern wie Bruno Paul, Friedrich Adler, Peter Behrens und Jan Eisenloeffel, aber auch Ausführungen von bisher unbekannten Entwerfern, dokumentieren die gestalterischen Möglichkeiten und die stilistische Bandbreite im Jugendstil und Art Deco.
Auf lokaler Ebene ist dieser Zeitraum für die Stadtwerdung und Entwicklung Gladbecks zur modernen Industriestadt von großer Bedeutung. Nach Inflation und Besetzung des Ruhrgebiets brachen für Gladbeck glänzende Zeiten an. Prägende Bauvorhaben, darunter auch die Freizeitstätte Wittringen, wurden realisiert. Es sind die Goldenen Zwanziger, in denen sich besonders im Art Deco Funktionalität und künstlerische Formgebung bei Verwendung moderner Herstellungstechniken miteinander verbinden.
Die Ausstellung wird durch eigene Exponate sowie durch begleitende Veranstaltungen und pädagogische Angebote ergänzt.
https://museum-gladbeck.de/