Die Stiftung Ernst Schneider wurde 1984 von dem Unternehmer Ernst Schneider gegründet und hat ihren Sitz im Schloss Jägerhof in Düsseldorf. Das Schloss Jägerhof entstand zwischen 1763 und 1767 unter der Leitung des kurpfälzischen Hofbaumeisters Nicolas de Pigage. Ursprünglich diente es als Jagd- und Lustschloss des Kurfürsten Karl Theodor. Nach dem Übergang der Kurpfalz an Preußen im Jahr 1815 wechselte das Gebäude mehrfach seine Funktion und war unter anderem Verwaltungssitz, zeitweise Kaserne und zuletzt ab 1950 Standort des Goethe-Museums. Dieses wurde 1982 aufgelöst, woraufhin die Stiftung Ernst Schneider das leerstehende Anwesen übernahm.
In den Jahren 1984 bis 1986 erfolgte eine denkmalgerechte Restaurierung des Rokokogebäudes. Die Außenfassade ist geprägt von geschwungenen Fensterverdachungen, Pilastergliederungen und einem mansardgedeckten Dach. Im Inneren sind noch originale Stuckarbeiten, Holzvertäfelungen und authentische Zimmerstrukturen erhalten. Das Schloss steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz und bildet heute eine öffentliche Institution für grenzüberschreitende Kulturarbeit.
Die Stiftung verfolgt das Ziel, die deutsch-französischen Beziehungen in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zu fördern. Zu diesem Zweck organisiert sie regelmäßig Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst und Fotografie, Fachgespräche, Symposien und Vortragsreihen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Themen der Europäischen Integration und des kulturellen Austauschs. Seit 1990 verleiht die Stiftung den „Ernst‐Schneider‐Preis für Wirtschaftsmedien“, der Beiträge zur wirtschaftlichen Verständigung innerhalb Europas würdigt.
Die Ausstellungen im Schloss Jägerhof finden in den historischen Salons, im Obergeschoss und im Dachgeschoss statt. Zu den vergangenen Veranstaltungen zählen: eine Fotografiebiennale zur Dokumentation gesellschaftlicher Veränderungen, eine Medienkunstschau zur Entwicklung digitaler Kunstformen und eine interdisziplinäre Konferenz zur Zukunft der Mobilität in der EU. Ergänzend zu den temporären Programmen bietet die Stiftung Bildungsformate für Schülergruppen und Partnerschaften mit Hochschulen an.
Die Bibliothek und das Archiv der Stiftung beinhalten Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik sowie Dokumente zur Geschichte der deutsch‐französischen Zusammenarbeit. Alle Bestände sind nach Voranmeldung einsehbar. Die Stiftung finanziert sich über Stiftungsmittel, Spenden und Projektförderungen aus öffentlichen Fonds. Laut Wikipedia und der offiziellen Website der Stiftung werden sämtliche Sachverhalte regelmäßig durch Jahresberichte und geprüfte Publikationen belegt.