Station: [1] Einführung/Popkultur


„Grabraub“ – welche Bilder kommen Ihnen dabei in den Sinn? Düstere Gestalten, die nachts über Friedhöfe schleichen? Abenteurer in antiken Ruinen? Fallen, Flüche und wandelnde Tote? Unser Bild von Grabräubern ist geprägt von Filmen, Comics, Büchern und Videospielen. In diesen Geschichten machen sich fragwürdige Helden auf die Suche nach verborgenen, verlorenen oder verbotenen Kunstwerken. Dabei wird unterschieden zwischen jenen, die die Schwelle zu den Toten übertreten dürfen, und jenen, denen dies verwehrt bleibt. Wer unerlaubt ein Grab öffnet, wird bestraft. Wer jedoch aus selbstloser Absicht handelt und dabei Mut beweist, um das Böse zu besiegen, wird belohnt. Als Inbegriff des abenteuerlichen Schatzjägers gilt die Filmfigur Indiana Jones. Obwohl er als Archäologe dargestellt wird, führt er in keinem der Filme eine fachgerechte Ausgrabung durch. Seine Methoden erinnern eher an die eines Grabräubers. Doch sein Ziel, die Funde „ins Museum“ zu bringen, soll sein Vorgehen rechtfertigen. Mit Lederjacke, Peitsche und Fedora-Filzhut prägt er das populäre Bild der Archäologie bis heute. An den folgenden Stationen werfen wir Schlaglichter auf reale Geschichten von Grabräubern. Sie zeigen: Die Wirklichkeit ist komplexer, als es Hollywood vermuten lässt. Diese Ausstellung rückt jene ins Licht, die sonst im Schatten bleiben. Sie können uns viel erzählen über Jenseitsvorstellungen, Sozialstrukturen und Rechtssysteme vergangener Zeiten. Es sind Geschichten, die eigentlich verborgen bleiben sollten – und die gerade deshalb so spannend sind.