Station: [6] Spätere Nutzung des Gebäudes


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Bald nach Koekkoeks Tod im Jahr 1862 verkaufte die Witwe das Haus und siedelte zu ihrer Tochter nach Düsseldorf über.

Das Stadtpalais ging durch mehrere Hände, bis es 1902 der Arzt Hans van Ackeren erwarb. Er ließ das Haus um einen Anbau erweitern und richtete in den neuen Räumen seine Praxis ein. Einige Teile der damaligen Ausstattung sind erhalten, wie der petrolfarbene Zimmerbrunnen aus Karlsruher Keramik, den Sie im rechten Raum entdecken können. Im Gegensatz zu den älteren Teilen des Hauses, die ganz dem Stil des Klassizismus folgen, bricht sich hier der Jugendstil Bahn.

Dieser Raum war das Behandlungszimmer des Arztes und der wasserspeiende, von Seerosen und Schilfrohren umgebene Fisch, war nicht nur schön anzusehen. Er verwies auch auf eine sich wandelnde Hygiene.

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Schon unten im Treppenhaus, durch das die Patienten das Gebäude betraten, stimmte das Geländer sie auf den Arztbesuch ein.

Schauen Sie jetzt auf Ihren Bildschirm: Van Ackeren hatte die Wendeltreppe, die zu seiner Praxis führte, mit einem schmiedeeisernen Geländer versehen lassen, das den Kampf der Schlange des Aeskulap gegen die als Drache dargestellte Krankheit zeigt.

Bevor Sie nach Ihrem Rundgang das Haus wieder verlassen, gehen Sie im Souterrain einfach noch einige Schritte weiter geradeaus. Das Treppenhaus mit dem phantasievollen Geländer ist frei zugänglich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bezog die Stadtverwaltung das Palais, das von der Bombardierung verschont geblieben war. Seit 1960 dient es als Museum. 1997 gründete sich die Stiftung B.C. Koekkoek-Haus mit den Partnern Nordrhein-Westfalen-Stiftung als neue Hauseigentümerin, der Stadt Kleve und dem Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. Letztere beiden brachten ihre Kunstsammlungen ein. Die Stiftung B.C. Koekkoek-Haus unterhält seitdem das Museum.

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Doch nun zurück in die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts, zu einigen Wegbegleitern und Schülern B.C. Koekkoeks. Begeben Sie sich dafür zurück in den Musiksaal und nehmen den ersten Raum auf der linken Seite.

 

Erstes Foto: Arztpraxis, © B.C. Koekkoek-Haus

Zweites Foto:  Aeskulap, © Claudia Klein