Station: [14] Tora-Aufsatz


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Das Alte Testament berichtet, dass Moses am Berg Sinai die Gesetzestafeln empfing, auf denen Gott seinem Volk die wichtigsten Regeln mitteilte: die Zehn Gebote.

Diese Erzählung steht im Zweiten Buch Mose und ist somit Teil der Tora, der heiligen Schrift der Juden. Auf eine lange Pergamentbahn geschrieben und zu einer Rolle zusammengerollt, steht in jeder Synagoge die Tora in einem Toraschrein.

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Die heilige Schrift wird verehrt und geschützt: Meist ist sie in einen Mantel gehüllt und mit einem prachtvollen Schild behängt. Die beiden oberen Enden der Stöcke, an denen die Rolle aufgewickelt ist, hält die so genannte Tora-Krone zusammen.

 

Schauen Sie auf Ihren Bildschirm: Sie sehen die Zeichnung der Tora auf dem Torawimpel von Raphael Blumenfeld aus dem Erdgeschoss. Unverkennbar: die Tora-Krone oberhalb der Rolle.

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Dieses Exponat stammt aus der Synagoge von Archshofen – heute ein Teilort von Creglingen. Es zeigt neben dem obligatorischen Kronensymbol auch die Gesetzestafeln mit den Zehn Geboten und war auf dem Toraschrein aufgesetzt. Die Synagoge in Archshofen wurde spätestens seit 1936 nicht mehr genutzt. Der Tora-Aufsatz hat die Verfolgungen des „Dritten Reichs“ auf dem Dachboden des Rathauses überlebt. Vor ein paar Jahren wurde er vom Ortschaftsrat Archshofen dem Museum als Dauerleihgabe übergeben.

Fotos: © Jüdisches Museum Creglingen, Fotograf Oleg Kuchar