Station: [7] Zoomar: Erstes Zoom für Kleinbildkameras (Vitrine L7)


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Objektive schleppen adé!

Die 1960er Jahre nahmen einen weiteren Meilenstein in der Fototechnik: das erste zoombare Objektiv für Kleinbildkameras, hergestellt von der Braunschweiger Firma Voigtländer. Es machte das Mitschleppen von Weitwinkel bis Tele überflüssig. Fortan konnte der Fotograf Brennweiten verändern, ohne das Objektiv wechseln zu müssen.

Stolz zählt der Produktkatalog des „Zoomar“ die für damalige Verhältnisse erstaunliche Bandbreite an Möglichkeiten auf:

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"Mit diesem Objektiv wird dem Inhaber von Kleinbild-Spiegelreflexkameras der Gummilinsen-Effekt zugänglich gemacht. Die Brennweite ist zwischen 36 mm (Weitwinkel) und 82 mm (Teleaufnahmen) stufenlos zu variieren; die Lichtstärke ist von beachtlicher Höhe. Mit Vorwahl-Springblende. Die Entfernungsskala umfasst den Bereich von 1,3 Meter bis unendlich, bei Verwendung von Vorsatzlinsen erweitert sich der Bereich sogar bis auf 0,27 Meter."

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Der beworbene „Gummilinsen-Effekt“ hat nichts mit einer Linse aus Gummi zu tun! „Gummilinse“ ist das damalige Wort für „Zoom“ und spielt auf die Elastizität der verstellbaren Brennweiten durch die sich gegeneinander verschiebenden Linsen an. Die Gummilinsen-Technik hatte sich bereits in den 1950er Jahren in den Filmkameras etabliert, bevor Voigtländer sie auf Fotokameras übertrug.

 

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Und Voigtländers Objektiv „Zoomar“ war in zweifacher Hinsicht vielseitig: Es ersetzte nicht nur die unterschiedlichsten Objektive, es war auch für alle handelsüblichen Kameraanschlüsse zu haben. Somit profitierten nicht nur Voigtländer-Kunden sondern auch Anhänger anderer bekannter Marken von dieser Neuheit.

 

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Zitat: https://www.kameramuseum.de/0-fotokameras/voigtlaender/ultramatic-zoomar/zoomar.html