Station: [11] Kina


Durch Gaben das soziale Ansehen zu erhöhen ist in vielen traditionellen Kulturen gängig. Im Hochland von Papua-Neuguinea schenkt man dabei mit Vorliebe Kina, halbmondförmig geschliffene Perlmuschelschalen. Im Hochland von Papua Neuguinea gibt es ein Ritual, das Moka genannt wird. Dabei wird ein wichtiger Mann von einem anderen beschenkt. Einige Zeit später findet der Gabentausch in umgekehrter Richtung statt – nun wird derjenige beschenkt, der beim letzten Mal mit Gaben anrückte. Beide Männer werden dabei von ihren Clans unterstützt, die versuchen, möglichst viele Gaben zur Verfügung zu stellen. Denn das höchste Ansehen gewinnt der Mann – und damit auch sein Clan –, der am meisten Geschenke macht. So versucht jede Gruppe, möglichst viel zu geben, um damit ihr soziales Prestige zu erhöhen. Traditionell werden bei diesen Geschenkübergaben Schweine und Kina verschenkt. Schweine dienen auf Papua Neuguinea bis heute als Statussymbol, als Wertanlage und als Tauschmittel. Dafür steht das kleine Holzschwein, das unter der Nummer 9 zu Ihrer Rechten zu sehen ist. Kina sind geschliffene Perlmuscheln, die an einem Band um den Hals getragen werden. Manche Kina – etwa die Nummern 15 und 16 – gelangten als reguläre Zahlungsmittel in Umlauf. Andere wurden nur als rituelle Tauschgaben benützt. Die Nr. 14 ist so eine besondere Kina. Sie ist in eine Platte aus Baumharz eingelegt. Sie heisst Moka Kina, weil sie nur beim Moka zum Einsatz kommt. Die Anzahl Bambusstäbchen, die oben in die Moka Kina eingesetzt sind, zeigen die Zahl der Tauschfeste an, bei der sie übergeben wurde. Bei unserem Exemplar sind es 18.