Station: [4] 1870 - 1871 | Die erste Herausforderung


Im Krieg zwischen Deutschland und Frankreich in den Jahren 1870/71 befolgen beide Kriegsparteien das erste Mal die Genfer Konvention von 1864 zur „Linderung des Loses der im Felddienst verwundeten Militärpersonen“. Sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite versorgen Helferinnen und Helfer der nationalen Rotkreuz-Gesellschaften die verletzten Soldaten. 
Auch die Rotkreuz-Gesellschaften neutraler Staaten wie Niederlande, Belgien, Luxemburg, Schweden, Russland, Österreich-Ungarn, Italien und Portugal helfen, die vielen Verwundeten zu versorgen. 

Nur drei Tage nach Kriegsbeginn richtet das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Basel die erste neutrale Ambulanz für Verwundete ein. Angeschlossen ist ein „Korrespondenz- und Nachweisungsbüro“, über das die verfeindeten Länder Listen von Kriegsgefangenen austauschen können. Täglich werden so rund 700 Briefe zwischen den gefangenen Soldaten und ihren Familien weitergeleitet. 

Hier sehen Sie einige Exponate aus dieser Zeit. Links unten in der Vitrine das Taschentuch eines deutschen Soldaten mit einer Kriegslandkarte. Er wurde verwundet und in einer neutralen niederländischen Ambulanzstation in Düsseldorf aufgenommen. Er schenkte sein Taschentuch einem Arzt zum Dank für seine Behandlung. 

Wie unten im Foyer versprochen, treffen Sie hier auf eine weitere „Handmarie“. Sie war schon in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg DER Krankentransportwagen, um die Verletzten vom Feld in die Lazarette zu bringen. 

 

Foto 1: © Rotkreuz Museum
Foto 2,3: © Dagmar Trüpschuch