Station: [141] Gasthaus zum Schwanen


Im Türsturz des Weinkellers ist die Jahreszahl 1556 eingehauen. Dies dürfte der Zeitpunkt der Erbauung des Hauses gewesen sein. Als erster feststellbarer Schwanenwirt ist 1797 Anton Straub als Besitzer eingetragen. Das Gasthaus wurde im Jahr 1811 Opfer eines Einbruches durch eine Räuberbande, bei dem 657 Gulden entwendet wurden. Nachdem 1822 Anton Blank das Gasthaus „Zum Schwanen“ erworben hatte, war zwischenzeitlich nach dem Lagerbuch der Gemeinde von 1841 der Fürst zu Leiningen Eigentümer. Aber bereits 1847 war Anton Blank wieder als Besitzer eingetragen. Spätestens ab 1859 ist dann Jakob Klein Schwanenwirt. Er war auch Poststallbesitzer in Aschaffenburg und führte den Personenverkehr mit Postkutsche zwischen Miltenberg und Aschaffenburg durch. Bereits 1863 kauft dann Robert Eiselein das Gasthaus und verkauft es bereits ein Jahr später an Heinrich Jakob Bilz. 1887 verkauft dieser wiederum das Gasthaus an Ernst Schäfer, einen Bruder des Sternwirts Anton Schäfer. Sechs Jahre später kauft aber Albert Biedermann das Anwesen. 1899 geschah dann ein schreckliches Unglück. Albert Biedermann wollte eine Hochzeitsgesellschaft durch ein Hochzeitsschießen erfreuen. Er richtete das Gewehr auf die offene Tür und gab einen Schuss ab. Seine Frau erschien genau in diesem Moment in der Tür und wurde tödlich getroffen. Biedermann verkauft deshalb im Jahr 1900 den Schwanen an Adolf Kirchgessner. Die Tochter von Adolf Kirchgessner heiratet 1920 Wilhelm Holl aus Miltenberg. Bis 1900 wurde das Bier des Gasthauses von der „Fürstlich-Leiningischen Brauerei Ernsttal“ bezogen. Dann wurde das Bier von der „Bierbrauerei Brümmer und Roth“ aus Bürgstadt bezogen bis dann um ca. 1930 die „Fürstlich-Löwensteinische Schlossbrauerei Bronnbach“ Lieferant wurde. Diese Brauerei wurde 1970 von der „Würzburger Hofbräu“ übernommen. Im 1. und im 2. Weltkrieg waren im Schwanen Kriegsgefangene einquartiert. Der Schwanensaal wurde danach bis in die heutige Zeit von Vereinen genutzt. Noch heute proben der Gesangverein und die „Fränkischen Rebläuse“ im Saal. Ab 1960 führte die Tochter von Wilhelm Holl, Amalie mit ihrem Mann Josef Tausch den Schwanen, der dann am 1.1.1984 an deren Sohn Hans Tausch mit seiner Frau Evelyn, geb. Thompson übergeben wurde. Der gemütliche Biergarten des Gasthauses ist weit über die Grenzen Bürgstadt´s bekannt.